Am Mittwochabend konnte Bürgermeister Franz Stahl im Kreise der Kunstfreunde diese erste Ausstellung eröffnen. Stahl freute sich, dass gerade die Auftaktveranstaltung als Hommage an Georg Schaller ausgelegt sei. Der verstorbene Künstler hätte Tirschenreuth mit objektivem Blickwinkel gesehen und dies in seinen Werken auch zum Ausdruck gebracht.
Immer wieder Wechsel
Stahl erinnerte an die Entstehung dieser neuen Aktion, als spontane Idee im Rahmen der großen Ausstellung im Rathaussaal. Bei der zurückliegenden Veranstaltung sei im Gespräch bedauert worden, dass die Werke der einheimischen Kunstschaffenden nur einmal im Jahr zu begutachten seien. Der Bitte, diesem Anliegen eine Chance zu geben, ist der Bürgermeister nun nachgekommen und hat im Flur des ersten Stocks hier einen entsprechenden Raum angeboten. Nach den Vorstellungen Stahls sollen die Ausstellungen eine feste Einrichtung werden. Im Turnus von sechs bis acht Wochen wird dann einem neuen Künstler eine Gelegenheit gegeben, hier seine Werke zu präsentieren. Besonders dankte der Bürgermeister dem Organisator Hans Schiffmann für sein Engagement.
Talentierter Schnitzer
Schiffmann, Vorsitzender der Kunstschaffenden, würdigte die Bereitschaft der Stadt, den Künstlern diese Möglichkeit der ganzjährigen Ausstellung zu geben. "Die erste Ausstellung widmen wir unserem leider viel zu früh verstorbenen Künstlerfreund Georg Schaller", betonte Schiffmann am Mittwoch. Schaller, 1939 in der Kreisstadt geboren, lernte bei der Firma Hutschenreuther den Beruf des Porzellanmalers. "In seinen Bildern sieht man unverkennbar sein Talent." Schiffmann verwies aber auch auf die Fertigkeiten Schallers als versierter Schnitzer. So hat Schaller eine außergewöhnliche Krippe mit 200 Figuren geschaffen. Im Rathaus werden einige dieser mit viel Blick fürs Details geschaffenen Arrangements gezeigt. Darunter die Gruppe von Mönchen vor der St.Peterkirche oder der freche Apfeldieb, der im Baum sitzend seiner Bestrafung durch den aufmerksamen Lehrermeister entgehen will.
Für Kunst ein offenes Ohr
Schiffmann schilderte den verstorbenen Künstler zudem als leidenschaftlichen Sammler, den man gerne auf Flohmärkten nach besonderen Stücken stöbern sah. Der Familie Schaller dankte Schiffmann für die Bereitschaft, die Bilder und Exponate für die Ausstellung zu überlassen.
Ein Wort des Dankes hatte der Vorsitzende auch für die Stadt Tirschenreuth. "Für Kunst hat die Stadt Tirschenreuth schon lange ein offenes Ohr und deshalb ist es für uns Kunstschaffende eine große Ehre, das Niveau der Stadt zu bereichern - wenn auch nur ein wenig!" Dem Bürgermeister versprach er, dass der Verein versuche "immer wieder neue und schöne Sachen, eben Kunst, hier auszustellen".
"Vielleicht kommen die Leute dann lieber ins Rathaus", hoffte Franz Stahl auf einen kleinen Nebeneffekt der neuen Ausstellung.
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