Sie ist schon seit Jahrzehnten ein Thema – die einen sind glühende Befürworter, die anderen erbitterte Gegner der Kümmersbrucker Westumgehung. Das Straßenprojekt wurde in den 1990er- Jahren als die große Lösung für die vom Verkehr stark belastete Vilstalstraße gesehen.
Eine Mehrheit der Kümmersbrucker hat das umstrittene, knapp sechs Kilometer lange und auf 25 Millionen Euro geschätzte Straßenbauprojekt 2017 auf unbestimmte Zeit in die Warteschlange gestellt: Bei einem Bürgerentscheid mit der hohen Wahlbeteiligung von 70 Prozent formulierten 3341 Wähler ein klares Nein. Sie wollen nicht, dass die Gemeinde die Umgehung in kommunaler Sonderbaulast realisiert. Das Problem der Verkehrssituation in der Haselmühler Ortsdurchfahrt ist damit Sache des Freistaats Bayern.
Im Dezember 2007 erging ein 1000 Seiten umfassender Planfeststellungsbeschluss. Zweimal wurde gegen das Millionenprojekt geklagt. Einmal mit einem Teil-Erfolg: 2010 befand das Verwaltungsgericht Regensburg, dass die vorgesehenen Eingriffe in das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Vils nicht zulässig seien. Daraufhin wurde die sogenannte Anbindung über die Vilsspange ersatzlos gestrichen und eine andere Trasse geplant. Ein weiterer Kläger monierte genehmigungsrechtliche Fehler bei der Nachbesserung, seine Einwände wurden aber zurückgewiesen.