Die Werkstattkette ATU hat turbulente Zeiten hinter sich. Ende 2016 muss die Werkstattkette, die damals kurz vor der Insolvenz steht, mit Vermietern verhandeln, um das Unternehmen zu retten. Das gelingt in letzter Sekunde, kurz vor Weihnachten. Die Gesellschafter einigen sich mit der Deutschen Bank, die überteuerten Mieten für 273 Filialen zu senken - und den Weg frei für die Übernahme durch die Mobivia-Groupe zu machen. Kurz darauf übernimmt die französische Mobivia-Groupe die Werkstattkette ATU. Das ist bereits der fünfte Eigentümerwechsel seit 2002. Ein Jahr später speckt die Werkstattkette die zentrale Verwaltung um etwa ein Drittel der Arbeitsplätze ab. Bis 2020 ist der Abbau von bis zu 300 Vollzeitstellen in der Zentralverwaltung Weiden und in den fünf deutschen Regionalzentren geplant. Im Februar 2018 übernimmt schließlich der Reifenhersteller Michelin ein Fünftel der Firmenanteile.
Das alles fängt in Weiden an. 1985 gründet Peter Unger das Unternehmen ATU. Es entstehen in Weiden das Verwaltungsgebäude und das Zentrallager. 1986 eröffnet die erste Filiale in Aschaffenburg, im selben Jahr folgen zwölf weitere. 1992 eröffnet ATU die 100. Filiale in Kulmbach. Ein Jahr später, 1993, entsteht die neue Weidener Zentralverwaltung. Die Werkstattkette ATU eröffnet die erste Auslands-Filiale in Prag. 2005 eröffnet in Kempten die 500. Filiale. Bis zu 50 neue kommen jährlich dazu. Mittlerweile bereichern Produkte wie Motorroller, Kindersitze, E-Bikes oder Scooter das Shop-Sortiment. Die Firma hat etwa 10.000 Mitarbeiter. CEO der Werkstattkette ist seit Mai 2018 Matthieu Foucart. Er beerbt Jörn Werner auf diesem Posten, der in den Aufsichtsrat des Konzerns wechselt.