Wiesauplast ist zu einem Markenzeichen, Klaus Kupke zu einem sozialen Begriff geworden. Nicht nur in Wiesau, auch über die Gemeindegrenzen hinaus kennt man den Mann, dem viele vieles zu verdanken haben. Der Unternehmer im Unruhestand feierte vor kurzem runden Geburtstag. Dass er 80 wurde, sieht und merkt man ihm nicht an.
Kupke hatte zu einem Empfang ins Rathaus gebeten, um sein Spendenfüllhorn zu öffnen. Allesamt Wiesauer Vereine, die er, wie Kupke hervorhob, "an diesem besonderen Anlass unterstützen möchte". Als inneren Beweggrund nannte er "Dankbarkeit". Vor der Spendenübergabe widmete er sich seinem Leitspruch: "Mit viel Glück kann man schon mal ganz plötzlich 80 Jahre werden."
Viel Glück hatte Kupke sicher mehrmals, zuletzt war es eine gut überstandene Herz-OP in Bad Neustadt. Zuvor aber auch der Aufbau seines Unternehmens nach den Weltkriegswirren, zweifellos aber auch ein besonderer, lebensrettender Schutzengel, der ihm, aber auch später noch, an die Seite gestellt wurde, als es brenzlich war. "Meine Lebensmaxime ist nehmen, ja, aber auch geben." Seine persönlichen Eigenschaften umschrieb Kupke mit "Ehrlichkeit" und "Fairness". Als Steckenpferde nannte der in Guben (Niederlausitz) Geborene Reisen, Sprachen, Tennis, Radfahren, Golfspielen und - ganz besonders - die Fliegerei. Er sei biologisch gesehen 60 und völlig runderneuert, soll ihm ein Arzt einmal bestätigt haben. "Meine erste Weltreise unternahm ich mit einem Musterkoffer in der Hand."
Kupke kam im Rathaus auf "seinen" Rotary-Club Stiftland zu sprechen, dem er vieles - wie er hervorhob - zu verdanken habe und ohne den vieles nicht möglich gewesen wäre. Initiiert von ihm und den Rotary-Freunden wurde 1997 eine Frühförderstelle für motorisch und sprachlich eingeschränkte Kinder ins Leben gerufen. Drei Jahre später ging die "Äthiopienhilfe" an den Start, mit deren Hilfe mehr als 200 000 Patienten behandelt werden konnten. "Meine Glückszahl ist zweifellos die '8', denn in den vergangenen 8 Jahrzehnten erlebte ich höchstes Glück."
Dies sei auch der Grund dafür, dass am runden Geburtstag acht Wiesauer Vereine vom Glück profitieren und mit einer Geldspende beschenkt werden sollten. "Ich möchte etwas von meinem Glück zurückgeben." Er überreichte je 2000 Euro an den TB Jahn und an die Feuerwehr. Je 1000 Euro bekamen die Spielvereinigung, der SV Schönhaid, der Siedlerbund, der MSC, der CSU-Ortsverband und der Musikverein. Damit machte Kupke - wenigstens bei der Spende - eine Ausnahme. Insgesamt waren es nämlich nicht acht-, sondern zehntausend Euro, die er in Form von Spendenschecks mitgebrachte hatte.
Ganz ohne Gegenleistung wollte ihn Bürgermeister Toni Dutz aber dann doch nicht nach Hause gehen lassen. Für Kupkes "Herzenssache" Äthiopienhilfe lag ein Geburtstagsgeschenk in Form von 500 Euro auf Kupkes Rednertischchen.
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