Die Beamten der Polizeiinspektion Weiden werden immer wieder mal mit kuriosen Fällen konfrontiert. Am Donnerstagnachmittag erlebten sie jedoch zwei Überraschungen der besonderen Art. Das Veterinäramt hatte sie um Amtshilfe in einem speziellen Fall gebeten. Ziel war die Wohnung einer 44-jährigen Weidenerin, die offenbar ein Wildtier als Haustier hielt, das in Deutschland überhaupt nicht vorkommt. Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Veterinäramts betraten die Beamten die Wohnung und "trauten ihren Augen kaum", wie es im Polizeibericht heißt: In der Küche saß ein Karakal, ein ausgewachsener Wüstenluchs, der die Besucher skeptisch anblickte.
Das Tier ist nicht nur als Haustier in Deutschland ziemlich ungeeignet, erklärt Polizeipressesprecher Mario Schieder. Die Besitzerin konnte auch nicht die erforderlichen Papiere, wie Impfbelege oder eine Genehmigung für diese Tierhaltung, vorlegen. Die Beamten verfrachteten das Tier deshalb zur Weidener Feuerwehr und die transportierte es weiter in eine geeignete Einrichtung. Dort dürfte sich der Wüstenluchs aller Voraussicht nach wohler fühlen als in der kleinen Weidener Küche, meint Schieder.
Doch der Karakal war nicht die einzige interessante Entdeckung, die die Beamten in der Wohnung machten. Sie stießen hier auch noch auf einen 49-jährigen Weidener, der per Haftbefehlt gesucht wurde. Er wurde verhaftet und musste mit zur Dienststelle. Schieder dazu: "Sowohl der Weidener, als auch der Wüstenluchs blickten fortan durch Gitter in die Augen der Beamten." Für die 44-Jährige hat das Ganze natürlich noch ein Nachspiel. Sie erhält eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
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