Ledererscheune Tännesberg: Strichliste für Anfragen
Weil gerade so viele Paare wegen ihrer Hochzeitsfeier anrufen, hat Angela Völkl von der Ledererscheune in Tännesberg über dem Telefon eine Strichliste hängen, auf der sie die Ersuche mitzählt. Gerade habe sie mit einer "Wahnsinns-Anfrage" zu kämpfen, vor allem an Nachholterminen. Einige Paare hätten aber auch nach dem dritten Mal Verschieben beschlossen, auf eine große Feier zu verzichten. Bei der Veranstaltung von Konzerten wie vor der Pandemie ist Völkl noch vorsichtig und wartet die nächsten Entwicklungen ab.
Persönlich habe sie die feierfreie Zeit hart getroffen, Völkl habe daraus aber gelernt, wie wichtig ihr Spontanität und Flexibilität sind. Deshalb nehme sie nur noch ein Jahr im Voraus Buchungen an. "Unser Anspruch an uns selbst, alles perfekt zu machen, ist eine große Belastung gewesen." Deshalb sehe sie die Pandemie auch als Ansporn, zu überdenken, was im Leben wichtig ist.
Vereinshaus Weiden: Feiern bis zum Verkauf
Wer seine Feier im Evangelischen Vereinshaus Weiden abhalten will, muss damit rechnen, sich noch einmal umorientieren zu müssen. Weil der Saal zum Verkauf steht, kann es laut Pfarrerin Stefanie Endruweit sein, dass die geplante Party abgesagt werden muss. "Wir gehen so transparent wie möglich damit um und haben auch eine Kündigungsklausel in unseren Mietverträgen", heißt es. Trotzdem wird empfohlen, sich für das Jahr 2023 nicht mehr darauf zu verlassen, im Vereinshaus feiern zu können. Der Partyservice Voit, der noch bis Ende des Jahres dort das Catering übernimmt, berichtet, von Anfang Juli bis Ende September sei sehr viel los gewesen. Jetzt bereite man sich auf die Weihnachtsfeiern vor, die das Team im Dezember fast jeden Tag in Beschlag nehmen.
BHS Innovision Center Weiherhammer: Wunschtermine erst wieder ab 2024
Viel zu tun hat auch das BHS Innovision Center Weiherhammer. "2023 sind noch vereinzelt Termine frei", sagt Stephan Wolfrath, "aber wer einen Wunschtermin hat, muss ins Jahr 2024 gehen." Viele Brautpaare hätten zwar abgesagt, es sich jedoch noch einmal überlegt – sie feierten nun trotzdem im großen Stil. Zur Hochzeits-Hochsaison kämen zudem Tagungen, die wieder häufiger abgehalten würden. Von Überforderung könne aber keine Rede sein, man freue sich einfach, wieder arbeiten zu können.
Kloster-Gasthof Speinshart: Noch Platz für kleine Feiern
Obwohl man im Kloster-Gasthof Speinshart auch Hochzeiten feiern kann, betont Betriebsleiter Felix Bauernfeind, dass die Kapazitäten grundsätzlich nur für kleine Feiern ausreichen. Hier hat er aber eine gute Nachricht: Für bis zu 20 Personen lässt sich Platz schaffen, "wenn man nicht darauf besteht, dass man das ganze Lokal in Beschlag nimmt". Gerade im November und Dezember wird es jedoch trotzdem eng, denn da finden zahlreiche Weihnachtsfeiern im Kloster-Gasthof statt. Spätestens ab 2023 sind aber noch genügend Termine zu haben.
Max-Reger-Halle Weiden: Wochenendtermine sind weg
Mit den beliebten Wochenendterminen kann die Max-Reger-Halle nicht mehr dienen. Weil die Weihnachtsfeier-Saison gerade anläuft und auch andere Veranstaltungen häufig auf die Wochenenden gelegt werden, sind nur noch vereinzelte Abende unter der Woche buchbar. Hier muss man aber auch darauf achten, dass dann Tagungen oder Vereinsversammlungen stattfinden. Laut Tobias Stadler vom Veranstaltungsbüro häuft sich nämlich diese Art Veranstaltung seit der Pandemie, denn Vereine oder auch Kleinveranstalter müssten auf größere Räume ausweichen. "Dafür haben wir aber einige große Veranstaltungen verloren, weil sie schlicht nicht reingepasst hätten", erzählt Stadler. Dass viele Termine schon zwei oder drei Mal verschoben wurden, sei für ihn wie die Veranstalter ein "Riesen-Aufwand", deshalb würden auch einfach Feiern oder Konzerte abgesagt. Für 2022 nehme Stadler aber noch Buchungen an.
Schafferhof Neuhaus: Bis zu drei Veranstaltungen am Wochenende
Doch nicht nur Privatveranstaltungen werden nachgeholt. Der Schafferhof Neuhaus veranstaltet in den nächsten Wochen bis zu drei Konzerte pro Wochenende, alles Nachholtermine. "Mehr schaffen wir nicht mehr", betont Wirt Reinhard Fütterer. Trotzdem bekomme er täglich Anfragen für Firmenfeiern und Geburtstage, die er nicht mehr annehmen kann. Hochzeiten werden auf dem Schafferhof künftig gar nicht mehr gefeiert, dazu habe man sich nach 20 Jahren entschlossen. Auch sonst will Fütterer kürzer treten.
Und wie sieht es mit den Corona-Maßnahmen aus? Keiner der Gastronomen konnte von Unmut unter den Besuchern reden. "Die Gäste sind alle entspannt", meint Fütterer. Die meisten seien wie der Gastgeber auch einfach froh, endlich wieder etwas erleben zu können.
Was gerade erlaubt ist
- 3G: Nachweis über geimpft, genesen oder getestet muss bei 7-Tages Inzidenz über 35 gebracht werden (PCR-Test max. 48 Stunden alt, POC-Antigentest 24 alt), Kinder ausgenommen
- 3Gplus: freiwillig, als Testnachweis gilt nur ein PCR-Test, dafür entfallen Personenobergrenzen, Alkoholverbot, Mindestabstand und Maskenpflicht
- 2G: freiwillig, ebenso wie 3G+, es werden aber nur Geimpfte und Genesene zugelassen
- Kontaktbeschränkungen sind aufgehoben, es muss sich aber an die Regeln der Veranstaltungsorte gehalten werden
- Falls die "Krankenhausampel" auf Gelb steht (vermehrte Einweisungen), kann es zu Obergrenzen in der Personenzahl kommen
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