Verstehen Sie diese Überschrift? Nein? Keine Schande. Dann gehören Sie vermutlich nicht der Generation Z an. Cringe ist ein Jugendwort, das ein Unwohlsein beschreibt, eine Fremdscham, oft ausgelöst durch Erwachsene, die sich jugendlich benehmen wollen - oder die Jugend zu verstehen glauben.
Cringy (das Adjektiv!) wäre es heute zum Beispiel, wenn nur grauhaarige, weiße Herren in einer verrauchten Talkshow zusammenkämen, über die Jugend von heute, Frauenquoten oder Diversität quatschen und sich die Welt zurechtpaffen würden.
Insofern hat das Netzwerk "Schule-Wirtschaft" etwas richtig gemacht. Zumindest einer an dem langen, mit Kaffee und Kuchen gedeckten Tisch im Mehrzweckraum der Berufsschule wusste aus erster Hand, was der Generation Z wichtig ist, der 15-jährige Hannes Göppl. Wäre er nicht eingeladen und nur über die statt mit der Jugend gesprochen worden: Cringe.
Trotzdem: Das Netzwerk und sein Steuerkreis sollten sich verjüngen. Wenn die Runde schmunzelt, dass genau eine Teilnehmerin noch der Generation Y entstammt, der Rest (mindestens!) schon in den 1970ern geboren ist, dann ist das ein Alarmsignal. Gebt den Jungen eine Stimme. Am besten jeder Schulart. Sprecht und entscheidet nicht für sie, sondern mit ihnen. Sonst sind die Worte von Respekt und Augenhöhe allzu leer.
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