Die Tatsache, dass die Familie Renner mit ihrem beliebten Glühweinstand nach 43 Jahren aus dem Rennen um einen Platz auf dem Weidener Christkindlmarkt ist, hat viele Leser verärgert. Das zeigt die Resonanz auf den Bericht "Wir wurden ausrangiert" vom Donnerstag, die Oberpfalz-Medien über Facebook erreichte. Unabhängig davon könnte sich die von der Stadt dafür vorgesehene Eisbahn tatsächlich zu einer Attraktion entwickeln, die Jung und Alt anzieht.
Der Schausteller Franz Kollmann wird die Eisbahn nach Weiden bringen. Er und seine Frau sind nicht neu in Weiden, sondern waren mit ihrem Langos-Stand und dem 1/2-Meter-Bratwurststand bereits seit einigen Jahren auf dem Christkindlmarkt vertreten. In diesem Jahr wird das Ehepaar Kollmann mit der Eisbahn, einer Glühweinpyramide und dem Langos-Stand nach Weiden kommen.
Dabei handelt es sich zwar um eine rund 10 mal 20 Meter große Bahn zum Schlittschuhlaufen. Aber: "Die Bahn ist aus Kunststoff", betont Franz Kollmann. "Denn Kunsteis würde ja die Umwelt belasten und einen enorm hohen Strombedarf bedeuten." So aber benötigt die Bahn weder Wasser noch Strom. Der Schausteller bietet dazu auch einen Schlittschuhverleih (Preis: 2 Euro) an. Das Stadtmarketing Weiden ist bereits eifrig dabei, die Werbeflächen an den Banden zu vermarkten, berichtet Geschäftsführerin Andrea Schild-Janker. Erwachsene Kufenfans zahlen für ein Tagesticket übrigens fünf Euro, Kinder vier Euro.
Und noch eine Überraschung hält die Stadt für alle Eislauffans parat: Die Kunststoffbahn soll nach Informationen von Oberpfalz-Medien bis zum Dreikönigstag, also bis 6. Januar, auf dem Platz hinter dem Alten Rathaus in Betrieb bleiben. Schüler dürfte das besonders freuen. Denn sie können so in den Weihnachtsferien auf der künstlichen Bahn ihre Runden drehen.
Gute Idee, aber ...
Die Idee ist gut: Eine künstliche Eislaufbahn als neue Attraktion auf dem Weidener Christkindlmarkt. Schließlich haben viele Bürger in der Vergangenheit lamentiert, die Budenstadt sei langweilig, das Angebot immer dasselbe. Bunte musikalische Nummern und wechselnde Anbieter im Kunsthandwerkerhäuschen waren als Neuerungen nicht genug. Die Kunststoffbahn könnte da durchaus ein neues Highlight setzen. Nur schade, dass dafür ein bewährter Weihnachtsstand weichen muss. Der Glühweinstand der Familie Renner. Dabei war der immer dicht umlagert, also ebenfalls eine Attraktion.
Von Jutta Porsche