Senioren sollen sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten für ihre Freizeit angeboten werden. Das betonte Oberbürgermeister Jens Meyer bei der Vorstellung des Bildungsberichts Seniorenbildung. Durch den Bericht zeige die Stadt, dass sie für alle Altersgruppen eine lebens- und liebenswerte Stadt ist.
Fast ein Drittel der Weidener Bürger ist über 60, erklärte Michael Maier, Autor des Berichts. Die demographische Entwicklung der Stadt zeige: Jüngere Menschen werden weniger, die Zahl der älteren Mitmenschen steigt. Auf sie einzugehen werde immer wichtiger. Der Bildungsbericht bietet Senioren einen Überblick, welche Angebote und Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme es für sie gibt. Einbringen können sie sich zum Beispiel in einem der fast 50 Seniorenclubs in Weiden und dem Landkreis Neustadt.
Roswitha Ruidisch, die unter anderem für Stadtentwicklung und Statistik zuständig ist, kündigte an, dass es ab Januar einen Seniorenbeirat in Weiden geben wird. Bisher gab es einen Seniorenbeauftragten, Alfons Heidingsfelder, der nun im Ruhestand ist. Mit dem Beirat solle nun ein Gremium entstehen, das sich aus Seniorenvertretern und Menschen aus der Politik zusammensetzt.
Angebote in Weiden
Geht es um Angebote für ältere Mitmenschen, stehen laut Maier eher die individuellen Interessen und weniger die berufliche Weiterbildung im Fokus. Dass Senioren sich weiterbilden und ehrenamtlich engagieren können, sei wichtig. In Weiden bieten verschiedene Einrichtungen die Möglichkeit dazu. In der Franz-Grothe-Musikschule gibt es Kurse für alle Altersgruppen. Das Maria-Seltmann-Haus veranstaltet kreativ-handwerkliche, sprachliche und technische Kurse, Fahrten und Wanderungen.
Die Volkshochschule bietet Kurse auch speziell für Senioren an und auch die Regionalbibliothek hat nicht nur Leihmedien, sondern auch Veranstaltungen im Angebot. In der Bibliothek hat auch der Verein "Die Leselernhelfer Weiden" seinen Sitz. Der Verein bietet Workshops und Kurse für angehende Lesementoren an.
Mehrwert für Senioren
Maier hofft, dass durch den Bildungsbericht Gesellschaft und Politik für die Lebenswelt älterer Mitmenschen sensibilisiert werden. Freilich seien Pflegeangebote für Senioren wichtig. Doch es solle für sie auch vielfältige Angebote in Ehrenamt und Bildung geben. Die Mehrwerte dieser Angebote sollen laut Maier besser herausgestellt werden, sodass sie auch von „den Jungen Alten“ angenommen werden.
Maier stellt im Bericht Handlungsfelder vor. Würden sie umgesetzt, könne das den Senioren zugute kommen. Ein Überblick:
- Wissen und Erfahrungen der Senioren sollen in das gesellschaftlichen Leben integriert werden, etwa durch ehrenamtliches Engagement. Eine zentrale Anlaufstelle oder eine Freiwilligenagentur könnte gebündelt über ehrenamtliche Tätigkeiten informieren.
- Nachbarschaftsinitiativen oder Mehrgenerationenhäuser können etwa sozialer Isolation entgegenwirken. Der Bedarf in Weiden müsste ermittelt werden.
- Mobilität im Alter sollte durch wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten, barrierefreie Wohnungen und Bildungseinrichtungen und eine gute öffentliche Verkehrsanbindung gesteigert werden.
- Speziell in den Wohngebieten der Babyboomer wie Neunkirchen oder Weiden Ost soll herausgefunden werden, ob es im Hinblick auf Versorgung, Verkehr und Wohnen altersgerechte Angebote gibt. Die Stadtteile sollen für Zuzügler attraktiv gestaltet werden, um Leerstand vorzubeugen.
- Senioren, die im Alter finanziell schlechter dastehen, sollen auch Zugang zu Bildungs- und Kulturangeboten erhalten.
- Mögliche Hemmungen bei Senioren, die Angebote der Stadt für sie anzunehmen, sollen abgebaut werden. Sie sollen eher die positiven Aspekte ihres Engagements sehen, etwa den gesellschaftlichen Mehrwert durch das Weitergeben ihrer Erfahrungen.
Viele Senioren haben Ehrenamtskarte
- Mehr als ein Drittel der Ehrenamtskarteninhaber sind über 60
- Blaue Ehrenamtskarte für ehrenamtliches Engagement seit mindestens zwei Jahren fünf Stunden pro Woche oder bei Projektarbeiten mindestens 250 Stunden jährlich
- Goldene Ehrenamtskarte für Ehrenamtliche, die seit mindestens 25 Jahren mindestens 5 Stunden pro Woche oder 250 Stunden pro Jahr tätig sind
- Vorteile für Inhaber wie Rabatte oder Freikarten für staatliche Museen und Schlösser der privaten Wirtschaft und bei kommunalen Einrichtungen
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