Ein wenig mehr Zeit hätte sich Barbara Shanahan vermutlich noch gewünscht. Für ihre Familie, die Enkelkinder, den Zeitungsverlag, den sie ab 1987 in der Nachfolge ihres Vaters Anton Döhler als Geschäftsführende Verlegerin zu einem modernen Medienunternehmen mit ausbaute. Zeit sei für ihr Leben und Schaffen stets von Bedeutung gewesen. Barbara Shanahans Lebenszeit endete mit 72 Jahren. Zurück blieben dankbare Erinnerungen. „An eine Macherin, die von der Ärztin zu einer Unternehmerin wurde, geradlinig und pragmatisch den Verlag führte und bekannt war für ihren Humor und ihre Großmütigkeit.“
Pfarrer Markus Schmid verglich beim Trauergottesdienst in St. Josef das Leben mit einer Sanduhr, in der die Zeit verrinne und die einzelnen Sandkörner scheinbar ins Bodenlose fallen. „Schauen wir aber genau hin, dann sehen wir, dass sie vom unteren Glas wieder aufgefangen werden und sich das Glas wieder füllt.“ Das gebe Hoffnung und erinnere daran, wie kostbar Zeit sei. Als Mutter und Großmutter habe die Verstorbene davon viel ihrer Familie gegeben, sagte der Pfarrer. So erlebte ihre Tochter Dr. Stefanie Shanahan-Kleinkamp eine unbeschwerte Kindheit, obwohl die Mutter alleinerziehend und berufstätig war. Für die Hinterbliebenen breche nach dem Verlust nun eine Zeitenwende an, die jedoch auch mit Fröhlichkeit einher gehen dürfe.
Ein Fünkchen Humor blitzte sogar in den Fürbitten auf, die Familienmitglieder für ihre „fantastische Großmutter“ formulierten. Eine Cousine der Verstorbenen erinnerte an manchen Schmunzler aus Shanahans Kindertagen und als Studentin, um „für kurze Zeit die Traurigkeit beiseite zu schieben“.
„Familie war ihr wichtig“, betonte Geschäftsführende Verlegerin Viola Vogelsang-Reichl. Und dazu gehörte auch der Zeitungsverlag. 25 Jahre lange habe Barbara Shanahan dessen Wandel zu einem modernen Medienunternehmen begleitet. Dabei lag ihr der Bau des neuen Druckzentrums im Gewerbegebiet Weiden-West besonders am Herzen. Sie behielt jedoch auch das Digitale im Blick und begrüßte 1996 den Start des Internetauftritts mit „Oberpfalznetz“ (heute Onetz). „Ihre offene und direkte Art wird fehlen.“
Musikalisch umrahmten die Feier der Kirchenchor St. Josef unter Leitung von Piotr Pajak und das Quartett unter der Leitung von Janusz Skutella.
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