Viele Deutsche leiden unter einer Depression. Jeder sechste Bundesbürger hat diese Krankheit im Schnitt einmal im Leben. Völkl meinte einleitend, dass es sich bei Depressionen eine Krankheit wie jede andere sei, durch Informationen und Offenheit könne man gegen die Stigmatisierung von seelischen Erkrankungen tätig werden. Mehr als 40 Interessierte verfolgten die Ausführungen des Referenten der Gerontopsychiatrischen Koordinationsstelle Oberpfalz (GKS) im Gesundheitszentrum.
Der Amberger meinte, dass eine medizinische Definition der Krankheit Depression nur anhand von Symptomen möglich sei. Es handle sich um eine affektive Störung der Gefühlswelt, die entweder in Form einer Depression oder Manie auftritt. „Die Depression ist keine Geisteskrankheit, sondern eine Erkrankung des Gemüts“, stellte Pilhofer klar fest. Depression bedeutet Traurigkeit, Besorgnis, Lustlosigkeit, gedrückte Stimmung, Verlust an Interesse und Freude, Verminderung des Antriebs mit erhöhter Ermüdbarkeit, Einschränkung der Aktivitäten, häufig sozialer Rückzug, Durchschlafstörungen mit Schlafverkürzung oder auch Appetit- und Verdauungsstörungen. 20 Prozent der Gesamtbevölkerung leiden an depressiven Störungen, im Alter nehmen sie zu, 10 Prozent erkranken im Laufe des Lebens an einer schweren Depression, wobei Frauen doppelt so häufig betroffen seien wie Männer.
Als Ursachen nannte Pilhofer genetische, psychologische und biologische Faktoren. Auch krisenhafte Ereignisse, anhaltende Konflikte in Partnerschaft und Beruf, Stress am Arbeitsplatz, Hormonstoffwechselerkrankungen, aber auch Medikamente, Alkohol und Drogen stellen Ursachen dar. Altersdepressionen treten oftmals aufgrund von Isolation auf, die Wechseljahre der Frau und hormonelle Veränderungen in der Pubertät seien immer wieder kausal. Der erfahrene Referent nannte die phasenhafte, Winter-, Bipolare-, Alters- und Chronische Depression als verschiedene Formen. Schon an der Körperhaltung, Gestik, Mimik, Sprache, Ausdrucksweise und Sozialverhalten können man die Depression rein äußerlich erkennen.
Mit körperlicher Aktivität, Bearbeitung von Belastungsfaktoren, Psychotherapie, medikamentöse Behandlung, Lichttherapie und Schlafentzugstherapie könne man Depressionen behandeln. „Depressionen sind heilbar, gehen Sie zum Facharzt oder kontaktieren Sie entsprechende Fachstellen wie die Beratungsstelle für seelische Gesundheit. Suchen Sie sich Hilfe und nehmen Sie Hilfe an!“.
Mit dem Spruch „Du glaubst, Du bist am Ende, am Ende bist Du nicht, Du gehst nur durch das Dunkel, danach kommt wieder Licht!“ schloss der Experte des sozialpsychiatrischen Zentrums Amberg seine interessanten Ausführungen.
Beratungsstelle für seelische Gesundheit
Bismarckstraße 21
92637 Weiden,
Telefon: 0961/38905-0, Fax: 0961/38905-20
E-Mail: info[at]spdi-weiden[dot]de
Homepage: http://www.spdi-weiden.de
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