Schwiegersöhne in spe treiben in Waldsassen grantelnden Papa um

Waldsassen
07.06.2023 - 10:50 Uhr
OnetzPlus

Die Theatergruppe „Döi vom Krankenhaus“ in Waldsassen zeigte heuer das Lustspiel „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“ von Toni Lauerer. Ein Darsteller brillierte in vier verschiedenen Rollen, Lisa Grötsch als Familientochter.

Gelächter in der Stadthalle Waldsassen, ein uriges bayerisches Wohnzimmer im Scheinwerferlicht und ein grantelnder Schreinermeister samt Familie auf der Bühne. Mit der Interpretation des Lustspiels „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“ von Toni Lauerer trafen „Döi vom Krankenhaus“ den Nerv der Zuschauer. „Es war wirklich klasse. Ich bin begeistert. Alle Darsteller haben super gespielt“, sagt Markus Bezold aus Konnersreuth nach seinem allerersten Theaterabend bei der Waldsassener Gruppe. Und findet es fast etwas schade, keine früheren Vorstellungen besucht zu haben, wie er verrät. Wiederkommen will er auf jeden Fall. Auch seine Frau Claudia Bezold schaute zum ersten Mal der Laienschauspielgruppe zu. Ihr habe es super gut gefallen. „Mir tun die Wangen weh vor lauter Lachen“, resümiert sie und schmunzelt.

Die Zuschauer lachten über die derben Witze von Schreinermeister und Familienvater Ludwig Schreiner (gespielt von Peter Schröpf), wenn er etwa die Wehwehchen von Tante Erna (gespielt von Monika Grötsch) oder die Tratschereien von Nachbarin Franziska (Conny Dietz und Petra Schilling – Doppelbesetzung wegen Terminüberschneidung) auf die Schippe nimmt. Seine Frau Rosa (Martina Saller) braucht starke Nerven im Haus, in dem der Schreinermeister zwar den Ton angeben will, aber dann trotzdem das tut, was seine Gattin wünscht.

Immer wieder Uwe Friedrich

Als Familientochter Eva (Lisa Grötsch), die in Regensburg studiert, zum Urlaub in die Heimat kommt, ist der Papa mächtig stolz. Denn seine Tochter soll in der Domstadt Wissen aufsaugen und Ausschau nach einem Mann halten. Auf Wunsch des Papas sollte es ein Akademiker oder ein Unternehmersohn sein. Eva aber hat sich einen Schreiner angelacht – und will ihrem Papa den Wunsch nach einem Akademikerschwiegersohn austreiben. Dabei hilft Kumpel Franz – Uwe Friedrich: Er verkörpert in dem Stück gleich drei Heiratskandidaten: Als betrunkener falscher Arzt, als Jurastudent und als italienischer Geschäftsmann – im Anzug und mit Sonnenbrille.

Für die Nachfolge im väterlichen Betrieb hat der Schreinermeister Sohn Andi (Claus Saller) vorgesehen. Aber auch der hat andere Pläne und teilt diese dem Vater mit – worauf dessen Träumereien kippen. Andi möchte lieber studieren und hat sich zudem eine Psychologiestudentin (Mia Saller) angelacht. Da trifft es sich gut, dass Tochter Eva mit einem Schreiner als Ehemann in spe (Timo Saller) aufwarten kann: Plötzlich ist auch der Papa angetan vom Hochzeitskandidaten der Tochter.

Hörbare Freude des Publikums

Das Waldsassener Publikum hat hörbar Freude an der Charaktervielfalt von Darsteller Uwe Friedrich. Auch Peter Schröpf als Ludwig Schreiner erntet jede Menge Lacher – so wie das gesamte Ensemble, das in der diesjährigen Formation zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne stand.

Zuschauerin Waltraud Hecht aus Pechbrunn hat die Vorstellung gefallen – und will bei der nächsten wieder dabei sein. "Es war ein sehr unterhaltsamer Abend.“ Claudia Hart aus Waldsassen saß schon häufiger im Publikum. „Es war super schön, wie jedes Mal.“ Auch Kornelia Rosner aus Konnersreuth ist Stammgast bei Auftritten der Theatergruppe und erlebte einen gelungenen Abend: „Es war phänomenal. Heuer war es nochmal eine Klasse besser.“

Nächstes Jahr wieder

Auch Regisseur und Darsteller Peter Schröpf ist am Sonntag nach der letzten Vorstellung zufrieden. „Ihr wart ein super Publikum“, sagte er und dankte dem Ensemble und dem Team hinter den Kulissen – Sieglinde Indra und Gabi Schröpf, die gemeinsam mit ihrem Mann Peter Regie führte. Außerdem Rudi Horn und den Frauen, die an den drei Theaterabenden Getränke und Brezen verkauften.

„An allen drei Terminen war die Halle voll, aber am Sonntagabend war am meisten los“, sagt Peter Schröpf gegenüber Oberpfalz-Medien über die drei Vorstellungen am ersten Juni-Wochenende. „Wir haben schon wieder vor, nächstes Jahr zu spielen“, verrät er. Spätestens nach Neujahr werde die Theatergruppe wieder mit ihren Proben loslegen.

Hintergrund:

„Döi vom Krankenhaus“

  • Was: Eine Ende der 90er Jahre von Mitarbeitern des ehemaligen Krankenhauses Waldsassen gegründete Theatergruppe
  • Wer: Gruppe besteht überwiegend aus Laienschauspielern mit unterschiedlichen Berufen. Auch die Film-, TV- und Theaterschauspielerin Lisa Grötsch, die aus Münchenreuth stammt, spielt mit. Regie führen in der Regel Peter und Gabi Schröpf.
  • Wo: In der Stadthalle Waldsassen zeigt die Gruppe jedes Jahr ein Stück bei mehreren Vorstellungen
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.