Rund 300 Maschinen vor der Basilika zum Motorradgottesdienst in Waldsassen

Waldsassen
22.05.2023 - 11:18 Uhr
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Bei "Sonntagsfahrten" sollte der Blick immer wieder zum Himmel gehen. Diesen Rat gab's beim Motorradgottesdienst in der Basilika Waldsassen. In seiner Predigt zitierte Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl auch Karl Valentin.

Ein riesiger Auflauf mit vielen Motorrädern und Polizei: Der Motorradclub (MC) Waldsassen lud am Sonntag zum Motorradgottesdienst ein. Wohl sonst nur an Weihnachten oder an Ostern ist die Basilika so proppenvoll wie bei den alljährlichen Motorradgottesdiensten. Auch dieses Jahr war das so.

Angeführt von einem Motorrad der Verkehrspolizei Weiden, fuhr der Konvoi der Motorräder vom Edeka-Parkplatz zur Basilika. Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl fuhr als Sozius auf dem Moto-Guzzi-Motorrad von MC-Vorsitzendem Franz Härtl mit. Vor dem Gottesdienst drängten sich die Besucherinnen und Besucher vor allem im hinteren Bereich der Basilika. Stadtpfarrer Vogl bat mehrmals, dass sie nach vorne kommen sollen. Denn hinter dem Altar seien noch viele Plätze frei, so der Pfarrer mit dem Hinweis auf die dort aufgestellten Stuhlreihen: "Keine Angst, ihr dürft auch wieder raus." Zu Beginn des Gottesdienstes freute sich der Stadtpfarrer sichtlich: "Schön, dass ihr da seid." Im Unterwegs sein sei es wichtig, auch mal eine Pause einzulegen, so wie mit diesem Gottesdienst.

In seiner Predigt stellte er den Weg in den Mittelpunkt. Es gebe Umwege, Abwege und den "goldenen Mittelweg". Es gebe den entscheidenden Weg, dem man sich teils selbst entgegen stelle, oder auch den Heimweg, "das ist der Schönste von allen". Der Prediger ging auf den "Sabbat-Weg", den "Sonntags-Weg" ein: Es gehe um die Reise des Menschen in sich selbst. Dabei zitierte Vogl Karl Valentin: "Heute besuch ich mich selber. Bin gespannt, ob ich zu Hause bin."

Motorradfahrer seien viel und oft gemeinsam unterwegs. Bei solchen Reisen könne viel passieren, deshalb sollte bei diesen "Sonntagsfahrten" auch mal der Blick nach oben gehen. "Seid aber bitte keine Sonntagfahrer, wie die, die die ganze Woche ihr Auto zu Hause lassen und dann am Sonntag ausfahren und nicht vom Fleck kommen. So was fuchst mich auch immer wieder!"

Goldener Mittelweg

Im weiteren Gottesdienstverlauf war vor allem das gesungene "Vaterunser" sehr eindrucksvoll: Der Gospelchor "Just for Joy" aus Kemnath begleitete die Feier mit schwungvollen Stücken. Geleitet wurde der Chor von Andrea Kick; am Ende gab es donnernden Applaus. Beim Schlusslied "Oh happy Day" wippten alle Teilnehmenden rhythmisch mit.

Nach dem Gottesdienst folgte die Segnung der am Basilikaplatz geparkten Maschinen, danach ging es zu einer kleinen Rundfahrt über Bad Neualbenreuth. Anschließend trafen sich alle wieder am Edeka-Parkplatz. Dort wurde wie schon vor dem Gottesdienst gefachsimpelt bei "Benzin-Gespräche". Rund 300 Motorräder, so MC-Vorsitzender Franz Härtl, werden es wohl gewesen sein, die aus ganz Nordostbayern kamen. Sogar Motorräder mit Kennzeichen aus Oberbayern wurden gesichtet.

"Oh happy Day"

Hintergrund:

Motorradgottesdienst in Waldsassen

  • In der Basilika wurde der Motorradgottesdienst zum 25. Male gefeiert.
  • Der Festplatz in Waldsassen war zuvor einige Male Ort für den Gottesdienst, ehe der damalige Pfarrer Michael Fuchs bat, in die Basilika zu kommen.
  • Der Motorradclub Waldsassen wurde in diesem Jahr 35 Jahre alt.
 
 

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