Während in Deutschland fast alle Weihnachtsmärkte wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurden, hat man Ende Oktober in Eger/Cheb bereits damit begonnen, einige Verkaufsbuden, die Krippe, den Glockenturm und den Unterbau für die Eisbahn aufzubauen. Stattfinden soll der Markt vom 28. November bis zum 27. Dezember, für jeden Tag wurde schon ein Programm vorbereitet.
Neue Eisbahn und Riesenrad
Wie die "Chebské radnicní listy" (Egerer Rathausblätter) berichten, sind sogar neue Attraktionen geplant. So soll das Angebot an Kunsthandwerk auf dem Markt noch vergrößert werden, für eine Christkindl-Werkstatt soll es ein eigenes Gebäude aus Holz geben. Eine neue Eisbahn soll den Blick auf das Stöckl nicht mehr verstellen, aufgestellt werden soll sogar ein Riesenrad. Nicht zuletzt sind eine neue Beleuchtung sowie eine geänderte Bühnendekoration vorgesehen.
Die Reaktionen in der Bevölkerung sind gespalten: Einige Leute freuen sich darüber, nicht auf die Einstimmung aufs Weihnachtsfest verzichten zu müssen, andere sind angesichts der angespannten Corona-Situation in Tschechien entsetzt, sie halten die Gefahr einer Ansteckung für viel zu groß.
Vermutlich kein Kulturprogramm
Die Stadtverwaltung kann momentan noch nicht abschätzen, wie viele Verkaufsbuden letztlich aufgebaut werden. Alles hänge von der weiteren Entwicklung der epidemiologischen Situation ab, wie es heißt. Vermutlich wird das Kulturprogramm aber abgesagt. Bürgermeister Antonín Jalovec dazu: "Wir wissen noch nicht, ob und in welchem Umfang es den Weihnachtsmarkt überhaupt geben kann. Es ist jedoch bereits klar, dass das gesamte Programm, einschließlich der Konzerte oder der Eröffnungsfeier, wahrscheinlich überhaupt nicht stattfinden wird."
Ich glaube, wenn wir den Platz ganz leer ließen, würde dies die Stimmung der Menschen beeinflussen.
Auf die zum Teil heftige Kritik aus der Bevölkerung antwortet Jalovec: "Ich stehe hinter der Entscheidung, jetzt mit der Vorbereitung des Marktes zu beginnen. Wenn wir nicht schon jetzt mit dem Aufbau anfangen würden, dann liefe es darauf hinaus, dass wir vollständig darauf ,pfeifen' könnten. Ich glaube, wenn wir den Platz ganz leer ließen, würde dies die Stimmung der Menschen beeinflussen. Depressionen, Aufgeben und Ernüchterung können mehr Schaden anrichten als körperliche Erkrankungen. Keiner von uns hat eine Ahnung, was ab Ende November und Dezember erlaubt oder verboten sein wird."
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