Klangfülle für Europa in Waldsassen

Waldsassen
27.06.2022 - 14:44 Uhr

Ein imposantes Orchester, ein stattlicher Chor und stimmgewaltige Solisten: Ein Erlebnis war die Aufführung der 9. Symphonie von Beethoven mit bekanntem Thema gegen Ende des Werks.

Der erste Teil der Europawoche in Waldsassen endete grandios: Die Aufführung von Beethovens Neunter unter freiem Himmel auf dem Basilikaplatz war ein besonderes Erlebnis. Rund 700 Besucher – darunter auch 85 Gäste der Firma Kassecker zu deren 120. Jubiläum – erlebten bei angenehmen Temperaturen einen Abend, der noch lange in Erinnerung bleiben dürfte.

Nach den beiden Open-Air-Abenden am Freitag und am Samstag war der Basilikaplatz für die dritte Veranstaltung am Sonntag besonders "eingerichtet" worden. Das Team des Stadtbauhofs um Thomas Ernstberger sowie Stadtbaumeister Hubert Siller hatte von frühmorgens an viele Handgriffe erledigt, damit der Abend wie geplant über die Bühne gebracht werden konnte.

Die Organisation im Rathaus koordinierte Kulturamts-Leiterin Inge Frank. Dabei war wirklich an alles gedacht – von den charmanten Mitarbeiterinnen, die vorm Konzert den Gästen die Plätze anwiesen, bis zu den jungen Frauen, die am Ende der Aufführung den Mitwirkenden auf der Bühne die Blumen überreichten. 25 Helferinnen und Helfer bildeten ein Catering-Team der Stadt, das sich um die Verpflegung der Gäste mit Getränken und Snacks kümmerte.

Eintreffen der Ehrengäste

Heitere und ungezwungene Stimmung herrschte am Basilikaplatz. Viele Besucher waren schon über eine Stunde vor Beginn gekommen, suchten sich einen guten Platz aus und betrachteten das Geschehen. Dazu gehörte auch das Eintreffen der Ehrengäste: Landrat Roland Grillmeier sowie Bürgermeister aus dem Landkreis mit Begleitung waren dabei, die Äbtissin mit ihrem Konvent und Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer. Ihn hatte Stadtpfarrer und Dekan Dr. Thomas Vogl schon seit einiger Zeit eingeladen.

"Ich bin vorgeschickt worden und soll das testen", begann Bürgermeister Bernd Sommer seine Begrüßung. Mit den launigen Worten überspielte er eine kleine technische Panne, als das tragbare Mikro zunächst nicht funktionierte. Ein "einzigartiges Erlebnis" sei die Aufführung. Europa und seine Werte wie Frieden, Freiheit und Demokratie ließen sich mit internationalen Gästen am besten zelebrieren.

Musik gegen Hemmnisse

"Frieden muss täglich neu erarbeitet werden", so Sommer, nannte den Krieg in der Ukraine und erinnerte an die Pandemie mit plötzlich wieder geschlossenen Grenzen. "Ein beklemmendes Gefühl." Viele Nationen würden gemeinsam für Toleranz und somit für Frieden und Freiheit demonstrieren. Musik sei ein wichtiger Baustein, Hemmnisse abzubauen. Beethoven Neunte sei Sinnbild für die in Europa geteilten Werte. "Willkommen zur musikalischen Friedensdemo. Sie sind mitten drin."

Danach betraten das Orchester Czech Virtuosi und der Chor aus Brünn/CZ und Dirigent Stefan Veselka die Bühne. Mit der tschechischen und der deutschen Nationalhymne wurde der Abend musikalisch eröffnet. Dazu erhob sich das Publikum von den Plätzen. Die Aufführung des Orchesterwerks, das ohne Pause musiziert wurde, führte in den folgenden vier Sätzen zum Höhepunkt mit dem bekannten Thema mit dem Text aus Friedrich Schillers "Ode an die Freude" – kraftvoll gesungen von Chor und den Solisten Marta Reichelova (Sopran), Lucie Hilscherová (Mezzosopran), Richard Samek (Tenor) und Jiří Sulženko (Bass).

Nach langem und später stehendem Applaus folgte noch die Europahymne als Zugabe. Eine überraschende Einlage zur Darbietung unter dem besonderen Vorzeichen bildeten drei weiße Tauben. Die flogen einige Runden über der Bühne und ließen sich dann auf einem Gesims der Basilika nieder.

 
 

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