Vohenstraußerin Lotte Hofmann ist für unzählige Menschen von unschätzbarem Wert

Vohenstrauß
23.04.2021 - 16:03 Uhr

Lotte Hofmann ist vom Landkreis Neustadt/WN für vorbildliches und beispielhaftes ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich ausgezeichnet worden. Die Vohenstraußerin ist eine von insgesamt vier Preisträgern.

Über Jahrzehnte hinweg ist die frühere Stadt- und Kreisrätin, die der ehemalige Landrat Simon Wittmann aufgrund ihrer Umtriebigkeit gerne als „blonder Wirbelwind“ betitelte, nicht mehr aus dem gesellschaftlichen Leben der Großgemeinde wegzudenken. Die Verdienste von Lotte Hofmann aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Jetzt erhielt sie den Sozialpreis des Landkreises Neustadt/WN.

Über Jahrzehnte hinweg gehört die frühere Stadt- und Kreisrätin, die der ehemalige Landrat Simon Wittmann aufgrund ihrer Umtriebigkeit gerne als „blonden Wirbelwind“ betitelte, zum gesellschaftlichen Leben von Vohenstrauß. Ihre Verdienst aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Das Ehrenamt gehörte für sie zeitlebens zum offenen und toleranten Zusammenleben, erst recht im sozialen Bereich, in dem es ganz konkret darum geht, Menschen in oftmals schwierigen und herausfordernden Situationen zu begleiten und zu unterstützen.

Hier hat Lotte Hofmann deutliche Spuren gesetzt. Mit faszinierender Ausstrahlungskraft ist sie insbesondere für die Mitglieder der Krebsselbsthilfegruppe bis heute ein starker Anker. Ihr Lebensmotto lautet: „Nur nicht aufgeben.“ Stadträtin Anna Wutzlhofer schlug die 84-Jährige beim Landkreis für den Sozialpreis vor. Erfolgreich, wie sich nun gezeigt hat.

Erst vor kurzem gab Hofmann das Amt der städtischen Seniorenbeauftragten ab, das sie seit 2008 mit viel Herzblut ausfüllte. Neben der Mutter- und Vatertagsfeier organisierte sie jedes Jahr bunte Faschingsnachmittage mit Musik oder Tagesausflüge zu Sehenswürdigkeiten in der Region. Einen Höhepunkt stellten die Weihnachtsfeiern mit Nikolausbesuch dar. Sogar die Dekoration war von ihr. Für jeden der bis zu 100 Gäste hatte sie selbst ein paar Socken gestrickt. Trotz ihres fortgeschrittenen Alters bietet sie wöchentlich Stunden für Trockengymnastik an und im 30 Grad warmen Wasser im Moosbacher Hallenbad erteilt sie zudem Wassergymnastik.

Ihr besonderes Steckenpferd ist jedoch die Krebs-Selbsthilfegruppe des BRK. Viele Menschen begleitete Hofmann auf der letzten Lebensetappe, spendete Trost und Zuversicht. Ihr persönlicher Einsatz, ihre menschliche Wärme, Begleitperson in den letzten Stunden zu sein, war und ist für die Betroffenen von unschätzbarem Wert. Sie öffnete Augen und Ohren dort, wo die Gesellschaft gerne mal die Augen verschließt. Hofmanns eigene Krebserkrankung wurde für sie zum Schlüsselerlebnis, gab der tatkräftigen Frau den Lebensweg vor. Daraus resultierte später die Gründung der Selbsthilfegruppe.

Hofmann braucht keine gesetzlichen Regelungen, keine Förderprogramme sondern packt an und hilft wo sie gebraucht wird. Die Vohenstraußerin verfügt über das Bedürfnis, helfen zu wollen. Das Energiebündel organisiert, leitet und ist unentwegt für Menschen unterwegs. Höchste Anerkennung erfuhr sie 1997 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande.

Die Grande Dame, wie sie in der Stadt liebevoll genannt wird, engagierte sich als Stadt- und Kreisrätin. Nach Adele Arnold und Elfriede Sprang war Hofmann erst die dritte Frau im Stadtrat. 1996 fuhr sie das drittbeste Ergebnis für die CSU ein. Ob Begrüßungsgeld für Neugeborene, die Absenkung der Bordsteine im Stadtgebiet, der Einbau einer Toilette im Leichenhaus auf dem städtischen Friedhof – all diese Ideen stammen von ihr. Hofmann setzte sich im Bezirksvorstand der Senioren- und der Frauen-Union insbesondere für die Interessen der älteren Generation und der sozial Schwächeren ein.

Für das Projekt „Soziale Stadt“ entlang der Waidhauser Straße war Lotte Hofmann für sechs Jahre Leiterin des Quartierbüros und somit erste Anlaufstelle für die Senioren in der Stadt und Großgemeinde in diesem Bereich. Ihre Kraft für all diese Ämter nahm sie aus der Familie. Dazu gehörte insbesondere Ehemann Heinz, den sie bis zu seinem Tod aufopferungsvoll pflegte. Dazu zählen aber auch Tochter Karin und Schwiegersohn Werner sowie die Enkel Kerstin und Petra. Mittlerweile stehen auch die fünf Enkel parat, wenn die Uroma Unterstützung sucht.

Auf den bayerischen Löwen den sie 2014 als Abschiedsgeschenk aus dem Stadtrat erhielt, ist Lotte Hofmann besonders stolz. Er erinnert sie an viele schöne aber auch manche traurige Begebenheit, wenn sie zurückblickt. „Mittlerweile könnte ich ein Buch schreiben.“

Grafenwöhr23.04.2021
Trabitz23.04.2021
Bürgermeister und Kreisrat Andreas Wutzlhofer (von rechts) und dessen Tochter Anna gratulieren Lotte Hofmann zum Sozialpreis des Landkreises.
Seit Jahrzehnten engagiert sich die frühere Stadt- und Kreisrätin Lotte Hofmann für das Leben ihrer Mitmenschen in Vohenstrauß.
Hintergrund:

Infos zum Sozialpreis des Landkreises Neustadt/WN

Hintergrund:

Der Sozialpreis des Landkreises

  • Verleihung alle zwei Jahre im Rahmen der Haushaltsmittel.
  • Auszeichnung für beispielhaftes Handeln im sozialen, außerfamiliären Bereich, das oft unbemerkt von der Öffentlichkeit im Dienste des Menschen erbracht wird.
  • Vergabe an Einzelpersonen, Gruppen und Vereinigungen, die im Landkreis Neustadt/WN leben oder ihren Sitz haben.
  • Soziales Handeln und Wirken in Bezug zum Landkreis.
  • Entscheidung über fristgerecht eingegangene Vorschläge Im für Sozialangelegenheiten zuständigen Ausschuss in nichtöffentlicher Sitzung. (dob)
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.