In der jüngsten Sitzung des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Sigl-Sigras-Gruppe erläuterte Geschäftsführer Andreas Kredler die Gebührenkalkulation von 2021 bis 2022. Ein Beschluss vom November berechtige den Zweckverband, rückwirkend zum 1. Januar 2023 eine Gebührenerhöhung umzusetzen. Damit steigt die Verbrauchsgebühr auf 2,36 Euro. Der Verband hatte die Gebühr bereits zum Jahresbeginn 2021 von 1,21 auf 1,94 Euro erhöht.
Im November hatte der Zweckverband beschlossen, die Beitrags- und Gebührensatzung von 2021 zum Januar 2023 aufgrund der Kostenentwicklung und entsprechend der rechtlichen Voraussetzungen anzupassen. Als Gründe für eine Gebührenerhöhung wurden sinkender Wasserverbrauch (2016: 198.771 Kubikmeter; 2022: 184.968 Kubikmeter), steigende Betriebskosten, massive Kostensteigerung bei den Energie/Strom und Personal sowie umfangreiche Investitionen genannt.
Strompreisbremse spürbar
Weil die Wasserlieferung an die Wasserversorgung Röckenricht deutlich reduziert wurde, ergibt sich auch eine Verschiebung der Beteiligung bei den Personalkosten, Wasserverbrauchsgebühren und bei den Investitionskosten um rund drei Prozent. Die beschlossene Strompreisbremse begrenzt den Strompreis und dämpft damit die massiven Stromkostensteigerungen. Die vom Verband vorgesehene Pumpenerneuerung und der mögliche Bau einer Photovoltaik-Anlage beim Wasserwerk Stopfmühle werden sich nach dessen Einschätzung positiv auf Stromverbrauch und -kosten auswirken.
Udo Hartmann vom Ingenieurbüro Renner und Hartmann Consult Amberg stellte in der aktuellen Sitzung des Verbands die Planung für die Erneuerung der Wasserleitung vor. Bis 2026 sollen dabei 7.635 Meter alte durch 7.555 Meter neue Leitungen ersetzt werden. Die Kosten werden auf 3,6 Millionen Euro geschätzt. Von August bis Oktober 2023 sollen die Ausführungsplanung und auch die Ausschreibung laufen. Weil es um umfangreiche Maßnahmen geht, ist eine Bauzeit von März 2024 bis Ende 2025 angedacht. Geschäftsführer Andreas Kredler erwähnte, dass eine Förderung beantragt wurde. Die Förderfähigkeit werde nochmals mit dem Wasserwirtschaftsamt Weiden abgeklärt.
Haushalt abgesegnet
Die Haushaltsberatung für 2023 war ebenfalls Thema der Versammlung. Verbandsvorsitzender Peter Gradl informierte dabei über die Investitionen von insgesamt 4,3 Millionen Euro bis 2024. Nach Abzug der Förderung bleibe ein Eigenanteil von rund 1,3 Millionen Euro. Kredler erläuterte auch verschiedene Ansätze des Verwaltungs- und Vermögenshaushalts sowie des Investitionsprogramms. Besonders erwähnt wurde die Investitionsumlage der Mitgliedsgemeinden (Stadt Vilseck und Gemeinde Edelsfeld). Für das aktuelle Haushaltsjahr ist für beide Kommunen eine Investitionsumlage von 300.000 Euro veranschlagt und im Finanzplan für 2024 ein Gesamtbetrag von 600.000 Euro. Die Verbandsversammlung beschloss einstimmig die Haushaltssatzung 2023 und den Haushaltsplan.
Zahlen aus dem Haushalt
Eckdaten aus dem Haushalt des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Sigl-Sigras Gruppe:
- Verwaltungshaushalt: 597.000 Euro
- Vermögenshaushalt: 1.322.000 Euro
- Kreditaufnahmen für Investitionen (Zwischenfinanzierung Förderung): 700.000 Euro
- Einnahmen: Benutzungsgebühren/ähnliche Entgelte: 135.000; Einnahmen aus Wasserlieferungsvertrag: 48.000 Euro; Erstattung Personalkosten vom ZV Edelsfeld: 89.000 Euro; Zuschüsse/Zuweisungen für Investitionen: 546.000 Euro; Einnahmen aus Krediten zur Zwischenfinanzierung Förderung: 700.000 Euro
- Ausgaben: Personalausgaben: 139.000 Euro; sächlicher Verwaltungs- und Betriebsaufwand: 147.000 Euro; Baumaßnahmen: 1.310.000 Euro; allgemeine Rücklage (Stand 31. Dezember): 164.000 Euro; Schulden (Stand 31. Dezember): 700.000 Euro.
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