Gemeinsam mit dem Naturpark Hirschwald entstand im Herbst 2019 die Idee, in Ursensollen in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Bräukeller, der 2018 zum Fledermauskeller umfunktioniert worden war, ein Vogelparadies zu errichten. In Zusammenarbeit mit Ranger Jonas Nelhiebel vom Naturpark Hirschwald nahm man eine erste Vor-Evaluierung der vorkommenden Arten vor. Auf diesem Grundstück soll in den kommenden Jahren eine Fläche zur Förderung der heimischen Avifauna entstehen. Als Avifauna wird die Gesamtheit aller in einer Region vorkommenden Vogelarten bezeichnet.
Das künftige Vogelparadies liegt am Ortsrand von Ursensollen nahe des Schweppermann-Radwegs zwischen Amberg und Lauterhofen und ist fußläufig oder mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Bereits am Schweppermann-Radweg sollen Passanten auf den bestehenden Fledermauskeller sowie das Vogelparadies aufmerksam gemacht werden. Dort angebrachte Informationstafeln laden die Besucher zur Naturschulung ein.
Das Vogelparadies soll für die heimischen und vorkommenden Brutvogelarten in der Region ausgebaut werden. Weiterhin sollen schwächer vertretene Arten durch spezielles Nahrungsangebot, Nistmöglichkeiten oder Wassermanagement der Feuchtgebiete gefördert werden, so dass auch diese Arten gestärkt werden. Ziel des Projekts ist es, die bestehenden Strukturen so zu gestalten, dass die heimischen Vogelarten sowohl bei ihrer Futtersuche als auch bei ihren Nistplätzen unterstützt werden.
Im Sommer errichtete der gemeindliche Bauhof dazu verschiedene Lebensraumtypen wie Reisig- und Steinhaufen oder Totholzplätze. Um das Areal optimal zu nutzen, wurde für die Altgras-Flächen ein Mahdplan aufgestellt, der in den kommenden Jahren bis hin zur extensiv genutzten Wiese weitergeführt wird. Durch die Extensivierung des Grünlands werden krautige Pflanzen gefördert, wodurch sich das Nahrungsangebot für samenfressende Arten verbessert. Das üppige Blühangebot auf dem Altgrasstreifen fördert die Insektenvielfalt. Davon profitieren wiederum insektenfressende Vogelarten und Fledermäuse. Durch die Ansiedlung eines Bienenvolks soll den Besuchern die Bedeutung der Bestäubung durch Insekten nähergebracht werden.
Um die einzelnen Naturschutzmaßnahmen zu erläutern, wurden Lehrtafeln angebracht, die zur Naturschulung beitragen und sowohl im Selbststudium als auch in Naturführungen erkundet werden können. Nisthilfen sollen in diesem Gebiet vor allem die Artenvielfalt der heimischen Vogelarten stärken. Sowohl Höhlen- als auch Halbhöhlenbrüterkästen wurden angebracht, um vor allem Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper, Wendehals und Bachstelze zu fördern.
„Mit der Errichtung des Vogelparadieses wollen wir nicht nur einen Beitrag zur Natur leisten, sondern auch die Bevölkerung in ihrem Naturverständnis bilden“, sagte Bürgermeister Albert Geitner. Das Vogelparadies soll den Kindern und Jugendlichen helfen, die im Schulunterricht erlernten Vogelarten in der Natur zu erkennen und ein Gespür für den Natur- und Artenschutz zu bekommen. Das Projekt solle auch dafür sensibilisieren, welche Schätze die Natur bietet. Der Naturpark Hirschwald wird künftig Naturführungen und Exkursionen für die naturparkbezogene Bildungsarbeit mit Kindergärten, Schulklassen und Interessierten anbieten. „Das Vogelparadies sei für alle Altersgruppen geeignet und solle in erster Linie zur Umweltbildung in der Natur beitragen, betonte Naturpark-Ranger Jonas Nelhiebel.
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