Feuerwehr Trevesen: 145-Jahr-Feier ausgefallen

Trevesen bei Pullenreuth
13.04.2021 - 12:59 Uhr
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Die Feuerwehr Trevesen hätte 2020 ihr 145-jähriges Bestehen gefeiert. Leider ist dieses Fest der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. In der Vergangenheit haben die Floriansjünger aber keine Feier ausgelassen.

Seit 146 Jahren gibt es die Feuerwehr in Trevesen mittlerweile. Anlass für die damalige Gründung 1875 war ein Brand in dem kleinen Ort am Fuße des Steinwalds. In der Chronik der Feuerwehr ist nachzulesen, dass nur dank äußerster Anstrengung der damaligen Einwohner verhindert werden konnte, dass das Feuer auf den ganzen Ort übergriff.

Am 19. September 1875 war die Gründungsversammlung. Die anwesenden Mitglieder wählten Matthias Hilpl, damaliger Lehrer in Trevesen, zum Kommandanten. Zum Rottenführer für die Steiger wurde der Zimmerergeselle Johann Reindl gewählt. Rottenführer der Retter wurde der Zimmermann Johann Reindl sen. und für die Spritzenmannschaft der Schreiner Michael Traßl.

Mit dem Kauf einer Löschmaschine musste die Wehr jedoch aufgrund der fehlenden Eigenmittel noch einige Jahre warten. Aus den Zuschussgesuchen an das Bezirksamt ist ersichtlich, dass es für die Verantwortlichen damals sehr schwer gewesen sein muss, die notwendigen Anschaffungen zu tätigen. 1879 konnte endlich eine Löschmaschine mit den notwendigen Hanfschläuchen angeschafft werden, bereits vier Jahre später erfolgte der Kauf einer Vereinsfahne.

In den darauffolgenden Jahren musste die Feuerwehr Trevesen immer wieder zu Bränden ausrücken, die sie dank ihrer guten Ausrüstung meistens mit Erfolg bekämpfen konnten. Aber auch bei öffentlichen Veranstaltungen und kirchlichen Feiern wirkten die Mitglieder kurz nach ihrer Gründung mit.

Erste Motorspritze 1941

1941 bekamen die Floriansjünger ihre erste Motorspritze, die alte Handdruckspritze hatte ausgedient. Das alte Feuerwehrhaus – ein baufälliger Schuppen – wurde 1955 abgerissen. An seiner Stelle errichteten zahlreiche Helfer in vielen freiwilligen Arbeitsstunden ein neues Gerätehaus, das 1970 einen Anbau erhielt. Damit waren die räumlichen Voraussetzungen zur Unterbringung eines Feuerwehrautos gegeben. Ein Jahr später schaffte die damalige eigenständige Gemeinde Trevesen unter großen finanziellen Opfern ein Ford-Feuerwehrauto an. Das Auto war mit einer Löschspritze vom Typ TS 8 ausgestattet.

1986/87 wurde der Anbau eines Schulungsraumes an das bestehende Gerätehaus in Trevesen verwirklicht. Mit dem Kauf einer neuen Tragkraftspritze 1990 und der Anschaffung eines neuen Tragkraftspritzenfahrzeugs, ein Mercedes Benz 310, zwei Jahre später, brachte die Gemeinde Pullenreuth die Brandschützer technisch wieder auf den neuesten Stand. Zur Ergänzung des Fuhrparks beschaffte die Trevesener Wehr 1999 einen gebrauchten Krankenwagen und baute den VW-Bus in Eigenregie zum Mehrzweckfahrzeug um. Dieser wurde 2007 wiederum durch einen gebrauchten VW Bus ersetzt. 2016 erhielt die Feuerwehr eine neue Tragkraftspritze, 2017 wurde das alte Tragkraftspritzenfahrzeug durch einen neuen VW Crafter ausgetauscht.

Eine neue Ära in der Geschichte der Wehr leitete 1998 die erstmalige Aufnahme von zwei weiblichen Mitgliedern ein. Mittlerweile gehören 11 Frauen zu den derzeit insgesamt 112 Mitgliedern. Das nächste Projekt für die Trevesener Wehr wird in naher Zukunft der Neubau eines Feuerwehrhauses sein.

Viele Feste

Die Feuerwehr Trevesen hat in den vergangenen Jahrzehnten bereits etliche Feste und Veranstaltungen ausgerichtet, 1975 feierte sie ihr 100-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass war die inzwischen 92 Jahre alte Vereinsfahne umfassend renoviert worden. Damals wurden diese Ereignisse mit großem Aufwand an drei Tagen gefeiert. Zahlreiche Ehrengäste und Schirmherren wurden dazu eingeladen. Eine Sensation war 1975 der Auftritt des Bayrischen Jodler-Königs Franzl Lang.

Auch im Jahr 2000 wurde in Trevesen größter Einsatz gezeigt: Das 125. Jubiläum verbunden mit der Weihe einer neuen Vereinsfahne haben die Floriansjünger an drei Tagen begangen. Noch immer erinnern sich Veranstalter und Gäste an den legendären Auftritt der „Zellberg-Buam“, die aus dem Zillertal angereist waren. Zu den Feierlichkeiten bereicherten damals reizende Festdamen die Festzüge.

„Aber so wie es momentan aussieht, wird das wohl auch nichts werden.“

Die Verantwortlichen der Feuerwehr Trevesen über ein kleines Nachhol-Fest in diesem Jahr

Auch das 140-jährige Bestehen wurde 2015 ausgiebig gefeiert. Dazu legten die Mitglieder der Feuerwehr das Fest mit der 50-Jahr-Feier der Sankt Wendelinskirche in Trevesen zusammen. Zum Pontifikalgottesdienst war eigens Bischof Rudolf Voderholzer aus Regensburg angereist.

Trevesen bei Pullenreuth07.01.2020

Vergangenes Jahr hätten die Trevesener Feuerwehrler nun ihr 145-jähriges Bestehen feiern können und wollen. Vorgesehen war ein zweitägiges Fest mit Festgottesdienst und Segnung des neuen Mehrzweckfahrzeuges. Doch die Feierlichkeiten mussten leider wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Kommandant Markus Müller hätte gerne dieses Jahr wenigstens ein kleines Fest zum Beispiel mit einem Festabend in Verbindung der Einweihung des Mehrzweckfahrzeuges angesetzt. „Aber so wie es momentan aussieht, wird das wohl auch nichts werden“, bedauern die Verantwortlichen der Trevesener Floriansjünger.

 
 

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