"Die Entscheidung, ob ein kommunales Freibad geöffnet wird oder nicht, lag in der verantwortlichen Entscheidung der jeweiligen Stadtratsgremien", schreibt Zweiter Bürgermeister Peter Gold in einer Reaktion auf den Beitrag über das Waldsassener Freibad (Der Neue Tag, Ausgabe Samstag, 29. August). Hier hätten die Stadträte nach eigenem Gewissen und eigener Verantwortung eine mehrheitliche Entscheidung getroffen. "Es geht hier nicht um Mut, wie manche Politiker sich im Nachhinein auf die Brust klopfen. Es war eher 'ein Risiko eingehen'. Mut ist etwas anderes. Mut ist, wenn andere Menschen ihr Leben aufs Spiel setzen, um andere zu retten - zum Beispiel Feuerwehrleute bei gefährlichen Einsätzen", betont Gold.
Bei der Freibad-Öffnung in Waldsassen habe man "Glück gehabt", dass es zu keinen Infektionen kam, und das sei Gott sei Dank gut so. "Wie es heißt, habe sich der Großteil der Besucher an die Corona-Auflagen gehalten. Aber eben nur der Großteil, und einige nicht. Was wäre gewesen, wenn daraus eine Infektion entstanden wäre?", fragt Gold. Dann wäre der Schritt von der Bezeichnung "Mut" zu "Verantwortungslosigkeit" nicht weit gewesen.
Waldsassens Zweiter Bürgermeister Karl-Heinz Hoyer sollte daher die anderen Kommunen nicht wie mutlose "Angsthasen" darstellen, reagiert Gold. Die Kommunen hätten sich ihrer Verantwortung in dieser schweren Zeit der Corona-Pandemie gestellt und seien kein Risiko, das auch Gefahren birgt, eingegangen. Als derzeit amtierender Bürgermeister zeigt sich Gold tief betroffen von der Darstellung, Waldsassen wäre mutig in der Corona-Pandemie - und die anderen hätten die Hosen voll.
Gerade in einer Zeit, in der die Infektionszahlen nicht nur weltweit, sondern auch bei uns enorm steigen, müsste jedes Risiko und jede Gefahr minimiert werden, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. "Die Kommunen entscheiden in ihrer Verantwortung über die Gesundheit, ja gar über das Leben von Menschen, die ihnen anvertraut sind", erinnert der Zweite Bürgermeister. "Jede Gemeinde muss für sich selbst ihre Entscheidungen treffen", unterstreicht Gold und will sich dabei auch in Zukunft nicht beirren lassen. Kommunalpolitik bedeute, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen und von der Bevölkerung manchmal Verzicht einzufordern.
"In dieser Krisenzeit obliegt es unserer Verantwortung, den Bürgerinnen und Bürgern zu sagen, dass wir zum Wohle der Allgemeinheit auch Entscheidungen treffen müssen, die nicht allen gefallen können. Dafür braucht es, wie es in Waldsassen heißt, Mut", fasst Zweiter Bürgermeister Peter Gold in seiner Reaktion zusammen.
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