Das Thema Wasserstoff soll im Landkreis Tirschenreuth forciert werden. Die Kreisräte wollen dabei mit dem Nachbarlandkreis Neustadt/WN, der seit 2019 Wasserstoff-Modellregion ist, gemeinsame Sache machen. Bei diesem Vorhaben haben die Kommunalpolitiker vor allem auch die Wirtschaft im Blick. "Wir wissen, dass auch Betriebe aus unserem Landkreis an diesem Thema Interesse haben", so Landrat Roland Grillmeier. Dabei mache es als kleiner Landkreis mit etwa 70.000 Einwohnern keinen Sinn, sich allein auf den Weg zu machen. Hier müsse man in größeren Gebieten denken.
Der Landrat empfahl bei der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr, Tourismus und Kultur, politische Bereitschaft zu signalisieren, "sich im Rahmen des Projekts ‚HyLand‘ in der Wasserstoffregion Neustadt zu engagieren". Einstimmig folgten die Kreisräte diesem Vorschlag. Da dieses Gremium kein beschließender Ausschuss ist, muss auch der Kreisausschuss die Pläne noch absegnen, was jedoch als reine Formsache gilt.
Klimaschutzmanager Lukas Faltenbacher hatte bei den Kollegen im Nachbarlandkreis vorab bereits vorgefühlt, ob eine Zusammenarbeit mit der Modellregion Neustadt möglich ist. Dabei sei dem Landkreis Tirschenreuth signalisiert worden, dass eine Teilnahme möglich sei, so der Klimaschutzmanager. Er empfahl den Kreisräten, diese Chance zu nutzen. "Für mich ist das eine alternativlose Möglichkeit, in diesem Bereich voranzukommen", meinte Faltenbacher.
Neben der Erzeugung und Nutzung liegt im Förderprogramm ein besonderer Fokus auf der zukünftigen Verteilung des Wasserstoffs. Und da seien überregionale Netzwerke wichtiger als Einzelanstrengungen, begründete Faltenbacher in der Sitzungsvorlage den Vorschlag. Die Partnerschaft ermögliche, eine tragende Rolle im Modellprojekt und biete Firmen im Landkreis Tirschenreuth die Chance, von den erarbeiteten Lösungen zu profitieren. Tirschenreuth könne so ein wichtiger Multiplikator für das Projekt werden. Der Landkreis Neustadt habe den Vorteil, dass die Zahl der Akteure an der Wasserstoffregion weiter wachse.
Sobald die Zusammenarbeit unter Dach und Fach ist, sollen die Betriebe im Landkreis mit ins Boot geholt werden. Bei einer Abfrage will die Verwaltung Daten über eine mögliche Nutzung, Erzeugung und Verteilung von Wasserstoff der Betriebe zusammentragen. Dazu ist ein umfangreicher Fragebogen angedacht, den die interessierten Unternehmer ausfüllen sollen. Ziele sind eine bedarfsgerechte Entwicklung der Wasserstoffplanung, die Einbindung von regionalem Know-how in das Projekt sowie die Möglichkeit zu Bürgerbeteiligungen an Projekten sowie vielleicht irgendwann einmal auch neue Arbeitsplätze.
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