Seien wir ehrlich: Die Chance, dass das Waldbad 2021 aufsperrt, war von Anfang an verschwindend gering. Mit Corona hat das gar nichts zu tun, sondern mit dem straffen Zeitplan für die Generalsanierung. Bis zum Frühjahr 2022 müssen die Wärmehalle, das Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken und die Rutsche neu gebaut sein. Arbeiten für barrierefreie Wege, die komplette Badetechnik im Keller der Wärmehalle und die Erneuerung der Abwasserversorgung kommen hinzu. Die Sulzbach-Rosenberger können froh sein, wenn sie zumindest kommendes Jahr wieder in das dann aufgehübschte Bad dürfen.
Und auch das ist keineswegs in trockenen Tüchern: Sollte es während der Arbeiten zu unvorhergesehenen Verzögerungen kommen – zum Beispiel einem Corona-Ausbruch in einer der Baufirmen – steht der gesamte Zeitplan auf dem Spiel. Einen Puffer gibt es nämlich nicht mehr. Schließlich kann nun auch der Abriss der Wärmehalle, der schon längst erledigt sein sollte, erst im Frühjahr erfolgen. Die Arbeiter werden sich also ranhalten müssen.
Doch das ist noch weit – und pessimistisch – in die Zukunft gedacht. Hoffen wir, dass es nicht so kommt. Denn allein das Aus der bevorstehenden Saison ist schon bitter genug. Schließlich war auch schon der vergangene Sommer ein Reinfall. Limitierte Besucherkontingente, begrenzte Schwimmzeiten, schriftliche Anmeldung – der Badespaß unter Corona-Bedingungen hielt sich wahrlich in Grenzen. Viele haben gleich freiwillig darauf verzichtet. Nun steht den Waldbad-Fans ein weiterer Sommer am See oder im heimischen Garten-Pool bevor.