Das einzige Tagescafé im größten Stadtteil von Sulzbach-Rosenberg entstand 2003, als Ernst Schmidt am Ende der Knorr-von-Rosenroth-Straße das Gebäude errichtete, das noch heute seinen ursprünglich geplanten Zweck erfüllt. Es beherbergt ein beliebtes Tagescafé, in dem sich Familien, Stammtische, Vereine und andere Gruppen zwanglos in gemütlicher Atmosphäre treffen konnten und können. "Wir haben von Anfang an den Fokus auf Gediegenheit und die Gemütlichkeit gelegt, jeder soll sich hier gleich zu Hause fühlen", erinnert sich Besitzerin Lisa Nerlich, die den Pächterwechsel begleitet und der bisherigen Wirtin Monika Metzner ein tadelloses Zeugnis ausstellt.
Diese kam - nachdem das Café ab 2008 schon mehrere Wechsel erlebt hatte - im Oktober 2013 auf den Loderhof. "Die Monika war natürlich schon fast allen bekannt", erzählt Lisa Nerlich, denn die leidenschaftliche Gastronomin hatte schon in diversen Häusern gearbeitet und war vor allem durch das damalige Tchibo in der Stadtmitte ein Begriff geworden. Als das Eck-Café geschlossen wurde, wechselte sie an den Loderhof und fand einen sehr beliebten Treffpunkt vor. Vor allem aus dem nahegelegenen Caritas-Altersheim St. Barbara kamen und kommen die Bewohner gerne ins Café Schmidt, früher oft begleitet von den noch aktiven Schwestern. Der von Ernst Schmidt eingebaute Aufzug bewährte sich und brachte auch die Rollstuhlfahrer bequem auf die weitläufige Terrasse oder ins Lokal.
Gäste auch von weiter her
Mit selbstgebackenem Kuchen verwöhnte Monika Metzner am Nachmittag ihre Gäste: Ob Loderhof-Siedler, die Rosenberger Feuerwehr-Damen, die Judokas oder diverse Stammtische, ob Geburtstagsfeiern oder Schülertreffen, sie alle fühlten sich im Café auf den bis zu 45 Plätzen wohl. Auch die Nachbarschaftshilfe, die Initiative "Meine", schlug hier ihr Hauptquartier auf und nahm bei Veranstaltungen Spenden für ihre karitative Arbeit entgegen. Monika Metzner erinnert sich an Stammgäste, die bis aus Weiden, Nürnberg oder Erlangen nach Sulzbach-Rosenberg kamen, um im Café Schmidt gemütliche Stunden zu verleben.
Doch jetzt geht Monika Metzner in den Ruhestand. "Ich habe 52 Arbeitsjahre hinter mir", berichtet die 68-jährige Sulzbach-Rosenbergerin im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Sie habe immer ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Stammkunden gehabt, aber jetzt sei es Zeit, das Kuchentablett weiterzureichen - und zwar an Oxana Semenov, die das Tagescafé weiterführen wird. Die 41-Jährige gelernte Verkäuferin hat schon zu Hause stets leidenschaftlich gebacken. Sie wird jetzt mit ihrer 19-jährigen Tochter Katharina, die schon Service-Erfahrungen im Restaurant Destillerie gesammelt hat, den Betrieb in den gewohnten Bahnen weiterführen.
Einige neue Ideen im Kopf
Offizielle Eröffnung ist am Donnerstag, 5. Januar, um 14 Uhr. "Meine Familie wird mir helfen", ist sich Oxana sicher. Um mit der Zeit zu gehen, will sie auch vegane Kuchen herstellen und anbieten. Einmal im Monat einen ausgedehnten Brunch will sie als weitere Neuerung einführen. Kleine Brotzeiten werden im Programm beibehalten.
Bürgermeister Michael Göth freute sich bei einem Besuch darüber, das das etablierte Café am Loderhof nahtlos weitergeführt wird. "Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie bis zur Rente hier arbeiten können", sagte er zu Oxana Semenov.
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