Zum 10. Mal fand wieder die erfolgreiche „Night of Percussion“ im Konzertsaal der Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg statt. Geboten wurde Musik auf einer Vielzahl von Schlaginstrumenten, deren klanglicher Reichtum des Percussion-Ensembles der Berufsfachschule besonders hervorstach. Der in seinem Genre bekannte Percussionslehrer und Komponist Eckhard Kopetzki, seit 1985 an der Schule tätig, zeigte nochmals sein Können und verabschiedete sich mit dem Konzert in den Ruhestand.
Das musikalische Spektrum des Abends reichte von harmonischer Musik für Marimba und Vibraphon, über lateinamerikanische Klänge und Rhythmen bis hin zum Jazz. Auch ein paar Überraschungen am Schluss machten das Konzert zu einem beeindruckenden Erlebnis. Nach dem Intro „Clapping Music“ des bekannten Schlagwerkers Steve Reich ging es weiter mit dem treibenden „Pole Position“. In den italienisch anmutenden „Sevilla Variations“, ebenso von Eckhard Kopetzki für drei Spieler an einer Marimba komponiert, kam der schöne, angenehme Klang des Instruments besonders gut zur Geltung. Erstaunlich war dabei, wie die vielen Sticks auf einem Instrument absolut synchron spielen können. In der Suite „Millenium Bug“ reflektierte der vierte Satz das Jahrtausendproblem, als die Computer falsch zu gehen drohten. Als das Vibraphon mit Bögen gespielt wurde, klang das gezielt dissonant. Der fünfte Satz löste dann das „Problem“ mit rasantem Tempo, treibend und zugleich meditativ auf. Kurz vor der Pause wartete Kopetzki erneut mit einer weiteren Uraufführung seines Stückes „No Jack“ auf. Schließlich verabschiedete sich die Percussionsklasse in die Pause mit dem Stück „Time out“. Kopetzki meinte, diese Komposition von Joe Maroni passe gut zum Abend, denn seine Zeit sei nun gekommen, um in den Ruhestand zu gehen.
Vielfalt an Rhythmen
Mit „16 Patterns“ von Dennis Kuhn zeigten die fünf Percussionisten anschließend, was es so an Rhythmen gibt. Von verträumten Klangteppichen bis zu treibenden Afro-Sounds. „Second Hand“, gespielt von Sofia Nikolaienko und Thomas Stoiber, sowie „Jigue la Guigine“, das von Patrick Böhm und Benjamin Dehmel interpretiert wurde, setzten weitere Klangfarben. Wer bei den beiden Duetten nur zuhörte, dachte vielleicht an fünf Musiker. Spätestens mit diesem furiosen Stück – war das Stück ein Arbeiterlied oder ein Sportwettkampf? – kam auch der Humor zur Geltung: Stimmen und Körperteile können durchaus auch gut klingen. Bei „Fusion Mallets“, abermals eine Komposition von Kopetzki, geschrieben für Marimba und Vibraphon, wähnte man sich auf der Copacabana: Brasilien in Sulzbach-Rosenberg.
Die abschließende Darbietung von Kopetzki zusammen mit ehemaligen Schülern und Kollegen war ein würdiger Abschluss und zeigte, wie sehr er von seinen Schülern und Kollegen geschätzt wird. Nach drei hochklassigen Stücken von Frank Zappa und Pat Metheny beschrieb einer seiner Schüler, Patrick Böhm, seinen Lehrer Kopetzki als „bescheidenen Menschen mit viel Leidenschaft für Musik“ und als „wahren Meister der Schlagzeugliteratur“. Er habe von seinen Schülern viel abverlangt, aber sie immer geschätzt. Seine Bescheidenheit zeige sich darin, dass er kein Aufheben mache über seine Kompositionen, obwohl sie weltweit aufgeführt werden. Er sei eine wahre Legende, stilprägend für die Schlagzeugliteratur.
Eckhard Kopetzki
- Studium am Hermann-Zilcher Konservatorium Würzburg
- Studium an der Hochschule für Musik Würzburg
- Von 1985 bis Juli 2023 Lehrer an der Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg für die Fächer Schlagzeug, Tonsatz und Allgemeine Musiklehre
- Eckhard Kopetzki gewann mehrere Kompositionswettbewerbe und ist Jurymitglied bei nationalen und internationalen Wettbewerben
- Er arbeitet als angesehener Komponist mit einer Vielzahl von Veröffentlichungen. (https://www.eckhard-kopetzki.de/kompositionen.html)

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