Sperrung der Kreisstraße zwischen Steinmühle und Königshütte erneut verlängert

Steinmühle bei Mitterteich
28.04.2023 - 11:08 Uhr

Die Kreisstraße TIR3 zwischen Steinmühle und Königshütte bleibt auch über den 30. April hinaus gesperrt. Der zuletzt anvisierte Freigabetermin ist um weitere Monate verschoben worden. Das Landratsamt erklärt, warum das nötig ist.

Weil vom Hang an der Kreisstraße TIR 3 zwischen Steinmühle und Königshütte weitere Steine auf die Fahrbahn herabfallen könnten, sind verschiedene Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Deren Umsetzung verzögert sich aber noch.

Ein verwitterungsbedingter Steinschlag hatte Ende vergangenen Jahres zur Sperrung der Kreisstraße TIR3 zwischen Steinmühle und Königshütte geführt. Die zunächst für einige Wochen geltende Anordnung ist wiederholt verlängert worden. Zuletzt hieß es, dass die Sperrung voraussichtlich bis 30. April dauern soll, doch das Landratsamt hat jetzt noch zwei Monate angehängt.

Voraussichtlich bis zum 30. Juni bleibt der Abschnitt für den Fahrzeugverkehr und auch Radfahrer und Fußgänger dicht. Der Grund ist, dass sich Sicherungsmaßnahmen zur Verhinderung weiterer Gesteinsabbrüche noch verzögern.

Festberäumung und Stahlnetz

Landratsamt-Pressesprecher Walter Brucker informiert in einer Mitteilung, dass ein von einem Fachbüro beauftragtes Gutachten zwischenzeitlich eingegangen sei. Dieses sehe zwei wesentliche Maßnahmen in dem Abschnitt vor: eine Felsberäumung und die Vernetzung der Steilböschung mit einem Stahlnetz. Die Beräumung außerhalb der Vernetzung umfasse überwiegend das Entfernen von abrollbereiten Steinen bis zu einer Kantenlänge von 40 Zentimetern. Im Bereich der Vernetzung müssten lockere Steine (Blockgröße bis zu 60 Zentimeter Kantenlänge), Felsnasen und Vorsprünge entfernt, damit das Netz so bündig wie möglich verankert werden könne.

Entfernt werden muss laut Brucker insbesondere ein Felsblock mit einer Größe von bis zu drei Kubikmetern, weil dieser nicht wirtschaftlich gesichert werden kann. Als Anker würden Felsnägel mit einem Raster von 2,90 mal 2,50 Metern mindestens 2 Meter tief in den Felsen gebohrt. An Stellen, an denen das Netz nicht bündig aufliegen könne, müssten eventuell noch Zwischenanker gelegt werden.

Abrollschutz verworfen

Ein zuerst angedachter Abrollschutz, etwa in Form einer Stützwand, sei wieder verworfen worden, da dieser weiter oben liegende Steine nicht zurückhalten könnte. "Außerdem müssten Schutzplanken zum Schutz gegen Anprall errichtet werden, für die aber kein Platz vorhanden ist", so Brucker weiter. Die Kosten für die Sicherungsmaßnahmen liegen laut Pressemitteilung bei knapp 100 000 Euro.

Als "Wermutstropfen" bezeichnet Walter Brucker die Umstände, die zu einer weiteren Verzögerung führen: "Aufgrund der vollen Auftragsbücher kann das planende Ingenieurbüro die Unterlagen für eine Ausschreibung erst bis Ende Mai fertigstellen." Deshalb müsse die Kreisstraße bis auf weiteres gesperrt bleiben. Eine Umleitung ist ausgeschildert.

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Steinmühle bei Mitterteich09.03.2023
Hintergrund:

Warum Gesteine sich durch Witterung verändern

  • Was? Temperaturschwankungen mit Wechsel zwischen Gefrieren und Wiederauftauen wirken auf Gesteine, wodurch sie verwittern. Eine Art der Verwitterung ist etwa die Frostsprengung in Form der Gesteinszerkleinerung.
  • Warum? Gefriert Wasser, dehnt es sich aus. Befindet sich also Wasser in Rissen und Klüften von Gesteinen, das sich aufgrund von Frost ausdehnt, kann Frostsprengung entstehen. Dabei können sich kleine bis große Fragmente des Gesteins lösen.
  • Quelle: Geographie-Infothek (Terrasse-online), Wolfgang Koppe; Ernst-Klett-Verlag
 
 

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