Bürgermeister Harald Bemmerl (Steinberg am See) wiederholt geduldig seine Sätze: Hier ist alles voll, sagt er zu den Autofahrern, die in die Seepromenade einbiegen wollen. "Fahren Sie 800 Meter weiter, da sind genügend Parkplätze frei. Außerdem haben wir eine Liegewiese ausgewiesen."
Es ist Samstag (8. August), nachmittags um 14 Uhr. Die Parkplätze an der Seepromenade am Steinberger See sind voll. Da beschließt Bemmerl, das Konzept umzusetzen, das sich sich die Gemeinde vorgenommen hat. Die Promenade wird gesperrt, Security passt auf. Rund um die Holzkugel sind noch viele Parkplätze frei. Schilder weisen darauf hin, dass die Zufahrt zur Promenade zu ist. Trotzdem versuchen zig Autos, hier abzubiegen.
"Jetzt haben wir extra die Schilder aufgestellt", schüttelt er den Kopf. Aber geduldig zu den Gästen bleibt er trotzdem. Die kommen auch aus der weiteren Umgebung, Tirschenreuther, Nürnberger, Regensburger Kennzeichen sind zu sehen. "Mindestens bis 16 Uhr lassen wir zu," sagt Bemmerl. Dann will er kontrollieren, ob schon wieder "Luft" ist an der Promenade. "Angepflaumt hat mich keiner, die Leute zeigen Verständnis", sagt Bemmerl. Auf den Liegewiesen auf dieser Seite des Sees geht es noch relativ entspannt zu. Die Rettungswege sind frei. Auch vorne am Wasserskilift und an der Kugel geht es locker zu. Das in der Vergangenheit oft erlebte Park-Chaos bleibt aus. Viele Radler sind unterwegs.
"Die Maßnahmen greifen", sagt auch Bürgermeister Thomas Falter (Wackersdorf). Gegen 14 Uhr hat er an der Ortsdurchfahrt von Rauberweiherhaus am Murner See Security aufziehen lassen. Sie achtet darauf, dass die Gäste nur durch die Ortschaft fahren, nicht die Straßen zuparken. "Auf dem Großparkplatz ist noch Luft", erläutert Falter gegen 15 Uhr. 100 Parkplätze sind noch zu haben. An der Halskestraße sind auch etwa 100 Parkflächen frei, die 180 Parkplätze am Corona-bedingt geschlossenen Erlebnispark "Wasser-Fisch-Natur" sind zu gut einem Drittel belegt. Am Murner See selbst nahe des Campingplatzes ist alles voll.
Die Polizei fährt Streife entlang der sonstigen Problemstellen. Bislang scheinen die Verkehrslenkung zu klappen. Lediglich zwei Autos müssen angeordnet werden, eine wird dann nicht nötig, weil der Fahrer rechtzeitig zu seinem Wagen kommt. Die Autos standen in Rettungswegen. Außerdem mussten die Beamten rund 30 Verwarnungen aussprechen, weil gesperrte Durchfahrten genutzt wurden. „Die Lage war aber bei weitem nicht so schlimm wie vergangenes Wochenende“, sagte Hauptkommissar Markus Oberndorfer.
"Wir haben unser Konzept umgesetzt, und das hat gut funktioniert," sagt Harald Bemmerl am Sonntagvormittag. Da hat er schon die nächste Runde um den See hinter sich, es wird wieder heiß. "Wir werden die Promenade um 13 Uhr sperren", erläutert er kurz vor Mittag, "da sind die Parkplätze fast voll". Am Süd-Parkplatz entlang der Staatsstraße nach Nittenau parken wieder etliche Wagen, die wohl mit einem Strafzettel rechnen müssen. "Ich kann ihnen auch nicht helfen. Wir haben genügend Parkplätze am See, und von der Segelschule ist man in zehn Minuten am Südufer", sagt der Bürgermeister. Dazwischen liegt die neu ausgewiesene Liegewiese.
Das finde ich gut.
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