Wolf trifft Schaf: Eine Geschichte mit Happy End

Speinshart
07.02.2023 - 13:57 Uhr

Hier geht es nicht nur ums Fressen, sondern um eine ungewöhnliche Freundschaft: Das Landestheater Oberpfalz begeistert bei Kindervorstellung mit "Ein Schaf fürs Leben".

Ein hungriger Wolf (Ole Bosse) hat ein unbedarftes Schaf (Magdalena Meier) zum Fressen gern. Aus dem Aufeinandertreffen entwickelt sich Freundschaft.

Wölfe fressen Schafe, ist doch klar! Vor allem, wenn sie so ausgehungert sind wie dieser hier: Missmutig hechelt Wolf in einer kalten Winternacht mit knurrendem Magen durch den hohen Schnee. Die Freude ist groß, als er auf Schaf trifft. Ein Leckerbissen. Es ist so jung und ahnungslos, dass es anstatt vor Angst zu fliehen, dem Hungerleider selbstlos das eigene Brot und Heu anbietet. Das reicht Wolf natürlich nicht. Er lockt Schaf mit der Einladung zu einer Schlittenfahrt aus dem Stall.

Schaf ist fasziniert von der Weltgewandtheit von Meister Isegrim und freut sich über den Ausflug durch die Winterlandschaft. Schon bald muss Wolf feststellen, dass auch er die gemeinsame Zeit mit Schaf genießt und von dessen Liebenswürdigkeiten berührt wird. Als er auch noch ins Eis einbricht und von Schaf gerettet wird, wachsen mit seinem Raubtierhunger auch die Skrupel, Schaf zu verspeisen. Aber Wölfe können doch nicht und müssen Schafe fressen, oder? Und auch Schaf denkt: „Was für ein Wolf, so einen Freund hab ich mir schon immer gewünscht“. Aber gibt es für das ungleiche Paar wirklich eine gemeinsame Zukunft?

Eine Frage, die das Landestheater Oberpfalz (LTO) in Speinshart beantwortete. „Ein Schaf fürs Leben“ heißt das Stück nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Maritgen Matter, das in einer Kindervorstellung im großen Saal des Gemeindezentrums für helle Begeisterung sorgte. Magdalena Meier als Schaf und Ole Bosse, der nicht mehr so gefräßige Wolf, unterhielten das Kinderpublikum und die Eltern mit einer spannenden Geschichte.

Halsbrecherisch die Schlittenfahrt, ein Sturz ins eiskalte Wasser und ein fieberkranker Wolf ließen das unbedarfte Schaf und Isegrim näher kommen. Ein Stück über Zuneigung, Anstand und eine Freundschaft, die alte Unterschiede überwindet. Kurzweilig und vielsagend, mit verblüffenden Wendungen, anrührend, packend und temperamentvoll.

Eine Vorstellung, die nach den beiden Bühnenstücken über die „Hartmanns“ vom vergangenen Freitag und Samstag den Wunsch befeuerten: Das LTO darf auch zum Sommertheater wieder kommen.

 
 

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