Der Ort für die Vorstellung dieser Planung für den Landkreis am Freitag hätte von Karl Holmeier nicht besser gewählt werden können. Nicht nur im Gasthof Kiener-Braun, sondern in Unterauerbach generell ist ein Handy überflüssig. Es gibt keinen Empfang. Das soll sich mit einem Funkmasten in Altfalter ändern, denn, so formuliert es Schwarzachs Bürgermeister Hans Gradl zu Beginn der Veranstaltung, "wir werden ständig mit den Funklöchern konfrontiert".
Er hakt bei Erwin Walch in Sachen Funkmast nach. Eine Begehung hat Walch zufolge statt gefunden und jetzt erfolge die Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde. Karl Holmeier gibt die Losung aus, dass beim nächsten Ministerbesuch zur Schwarzacher Kirwa im Juli 2020 das Funkloch gestopft sein müsse. Und, so Holmeiers zweite Hausaufgabe für Walch und die Telekom, bis zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes auf Schloss Guteneck muss deren Mobilfunk in Betrieb sein. Der Mast stehe schließlich schon. Zumindest ein Netzanbieter hat angekündigt, am 30. Oktober frei zu schalten.
Nachholbedarf
Holmeier geht es bei dem Termin mit Bürgermeistern und Kommunalbeamten darum, die Planungen vorzustellen und auch, "weiße Flecken zu definieren", weil nur dort der Bund investieren dürfe. Stellvertretender Landrat Jakob Scharf stellt ebenfalls Nachholbedarf fest, "obwohl schon einiges passiert ist". Walch schickt seinen Ausführungen zwei Sätze voraus: "Das genutzte Datenvolumen steigt explosionsartig an." Und: "Das Floriansprinzip funktioniert bei uns in Bayern bestens." Will heißen: Kaum bevorzugen Netzanbieter eine Stelle, rege sich Widerstand. Dabei seien Standortsuche und Mobilfunkplanung diffizil und komplex. Gerade auf dem Land verspreche nur der optimale Platz beste Versorgung und Wirtschaftlichkeit. 50 Meter hin oder her würden viel ausmachen. Sowohl Walch als auch Holmeier appellieren an die Bürgermeister, sich so früh wie möglich an der Standortsuche zu beteiligen und auch für Akzeptanz zu sorgen.
Versorgungsauflage
Walchs Aussage, dass bei schöner, sauberer Sichtverbindung zwei bis drei Kilometer Reichweite realistisch seien, lässt Gutenecks Bürgermeister Hans Wilhelm aufhorchen. Dann sei auf der Staatsstraße wieder kein Empfang. Es gibt laut Holmeier aber ohnehin die Auflage, dass Landes- und Staatsstraßen bis 2024 mit mindestens 50 Mbit/s versorgt sein müssen. Schmidgadens Bürgermeister Josef Deichl will wissen, ob es sinnvoll sei, angesichts 5 G noch Leerrohre für Glasfaser mit zu verlegen. Walchs knappe Antwort lautet: "Ja". 5 G, sei nicht die "eierlegende Wollmilchsau". Wer auf Festnetz verzichten wolle, sei falsch gewickelt. Ein eindeutiges Plus von 5 G sieht er darin, dass es unterschiedliche Datenpakete priorisieren könne.
Wer glaubt, er könne bei 5 G aufs Festnetz verzichten, der ist falsch gewickelt.
Nach den Worten von Erwin Walch, Kommunalbeauftragter der Telekom für den Mobilfunk, sind für den Landkreis Schwandorf folgende zusätzliche 21 Mobilfunk-Standorte geplant: Trausnitz, Oberviechtach, Niedermurach, Gleiritsch, Pfreimd. Guteneck, Schmidgaden-Kadermühle, Dürnsricht, Brensdorf, Schwandorf-Lindenlohe, Schwandorf-Sitzenhof, Schwandorf-Büchelkühn, Altfalter, Thanstein, Kulz, Steinberg am See, Bodenwöhr B 85, Bruck Neubäuer Forst, Teublitz A 93, Maxhütte-Haidhof Sperlstraße sowie Pittersberg (Landkreis Amberg-Sulzbach). Dieser Standort in Pittersberg versorgt auch Teile des Kreises Schwandorf mit.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.