Hans Hofmeister hat sich in seiner Amtszeit unermüdlich und mit großem Einsatz und Gewissenhaftigkeit zum Wohle der Stadt gewirkt und bleibende Spuren hinterlassen. Er wäre vor wenigen Tagen genau 100 Jahre alt geworden. Hofmeister war der erste hauptamtliche Bürgermeister von Schnaittenbach. Er kam am 30. Dezember 1922 in Theuern zur Welt. 1940 trat er in die Dienste des Finanzamts ein. Seine Ausbildung an der Finanzschule in Feldbruck im Schwarzwald und anschließend in Regensburg wurde jäh durch die Kriegswirren unterbrochen. 1945 geriet Hofmeister in sibirische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1949 wieder in seine Heimat zurückkehrte. Ein Jahr später fand er sein privates Glück in Anna Reindl, die er 1950 heiratete, aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. In den Nachkriegsjahren arbeitete er beim Finanzamt Amberg, zuletzt als Steueramtmann.
Ab 1960 engagierte sich Hofmeister auf kommunaler Ebene mit großem Einsatz. Er trat in die CSU ein und gründete noch im selben Jahr den Ortsverband der Jungen Union. 1966 begann seine politische Laufbahn als CSU-Stadtrat und Fraktionsvorsitzender, zugleich war er Mitglied des Kreisrats und des Kreisausschusses. Sein kommunalpolitisches Engagement wurde 1972 mit der Wahl zum hauptamtlichen Ersten Bürgermeister belohnt.
Während seiner zwölfjährigen Amtszeit als Stadtoberhaupt leistete Hofmeister viel Aufbau- und Pionierarbeit für Schnaittenbach und setzte dabei in vielerlei Hinsicht große Akzente. Vieles in Schnaittenbach trägt seine Handschrift, etwa die Staubfreimachung von rund 50 Ortsstraßen, was ihm den Beinamen "Hans, der Straßenbauer" einbrachte, die Ausweisung und Erschließung verschiedener Neubaugebiete, die Sicherstellung und Verbesserung der Wasserversorgung und der Kanalisation, die Planung und Realisierung des Freizeitzentrums am Forst mit Naturbad, Campingplatz, Eisstockanlage usw., die Schaffung von etlichen Kinderspielplätzen, die Verbesserung des Feuerschutzes, die Errichtung der Stadt- und Pfarrbücherei, die Schaffung einer Schulsportanlage am Sachsenbau oder die Planung des neuen Rathauses, um nur einige Projekte zu nennen.
All diese Maßnahmen haben die Stadtentwicklung positiv beeinflusst. Unter Hofmeisters Ägide wurden dafür in zwölf Jahren etwa 20 Millionen Mark investiert, wurde der Schuldenstand um etwa zwei Millionen Mark gesenkt und eine finanzielle Rücklage von 1,8 Millionen Mark hinterlassen. Gerühmt wird Hans Hofmeister für seine hervorragende Sach- und Fachkenntnis, das große Pflichtbewusstsein, Weitblick und große Sparsamkeit im Umgang mit Steuergeldern. Seine Heimatstadt nahm während seiner Amtszeit einen großen Aufschwung.
Hofmeisters vielfältige Verdienste honorierte die Stadt Schnaittenbach mit der Verleihung der Bürgermedaille in Gold im Jahr 1982, die Verleihung der Ehrenbezeichnung Altbürgermeister im Jahr 1984 und die Auszeichnung mit der Ehrenbürgerwürde 1997. Sein jahrelanges Engagement für den Sport, insbesondere als Mitglied des Steuerausschusses, wurde vom Bayerischen Landessportverband mit verschiedenen Auszeichnungen honoriert.
Nach und nach zog sich Hofmeister nach seiner Pensionierung im Jahr 1984 aus dem öffentlichen Leben zurück. Nach längerer Krankheit verstarb er einige Wochen vor seinem 85. Geburtstag am 18. Oktober 2007.
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