In der jüngsten Bauausschusssitzung war das Starkregenereignis vom 14. Juni 2020 nochmals Thema. Innerhalb von zwei Stunden war damals in Plößberg mehr als ein Dutzend Einsätze der Feuerwehren nötig, um vollgelaufene Keller auszupumpen und Schlamm von den Straßen zu räumen.
Vor dem Treffen im Kultursaal fanden Besichtigungen in Beidl und Plößberg statt. Ein Problem in Beidl sind die großen Wassermassen, die von Schönthan kommend in Richtung des Ortes fließen und Straßen und Keller überfluten. Die Mitglieder des Ausschusses entschieden, am Ortseingang einen Teil zu asphaltieren und mit Rohren das Wasser abzuleiten. Diese Maßnahme soll in das Straßenbauprogramm für 2021 aufgenommen werden.
Vom vielen Oberflächenwasser betroffen war auch die Seniorenresidenz in Plößberg. Dort will die Gemeinde die Randsteine ersetzen und so eine höhere Barriere zwischen der Straße und dem betroffenen Gelände schaffen. Vorher soll aber mit dem Eigentümer abgeklärt werden, dass dafür die Pflasterung der Stellplätze zur Straße hin angehoben werden muss. Um bei solchen Extremwetterereignissen spontan reagieren zu können, wurde beschlossen, für den Bauhof ein zusätzliches Budget zur Verfügung zu stellen. Damit sollen Wege und Straßen schnellstmöglich instandgesetzt werden.
Zum geplanten Vollausbau der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Ödschönlind, Stein und Dürnkonreuth war Robert Ernstberger vom Ingenieurbüro Bork bei der Sitzung anwesend. Er verwies darauf, dass nun die Abstimmungen mit der Regierung stattgefunden hätten und die Planungen soweit abgeschlossen seien. Die Kostenschätzungen beliefen sich für die beiden Bauabschnitte von Stein nach Ödschönlind und von Dürnkonreuth nach Stein auf ungefähr 5,8 Millionen Euro inklusive der Planungs- und Baunebenkosten. Bei der Gemeinde bliebe ein Eigenanteil von etwa 1,6 Millionen Euro.
Nicht berücksichtigt seien dabei Kosten für die Erneuerung der Wasserleitung, die neben oder unter der Straße verbaut ist. Die Notwendigkeit dieser Maßnahme müsse erst noch geprüft werden. Zur Diskussion wegen möglicher Einengung durch Leitplanken informierte Ernstberger, dass bei einer Straßenbreite von 5,50 Metern mit dem Abstand der Leitplanken ungefähr eine Breite von 6,70 Metern zur Verfügung stehe. Das sollte auch für größere landwirtschaftliche Gespanne ausreichend sein.
Zur Erneuerung der Brücke über den Liebensteinspeicher teilte Karsten Uhlig von der K+U-Plan Ingenieurgesellschaft mit, dass die Abklärung mit der Regierung und dem Ingenieurbüro Bork abgeschlossen sei. Geplant werde eine Spannbetonbrücke, da diese Bauweise seiner Meinung nach vom Bauablauf her praktischer und insgesamt kostengünstiger sei. Die Bauzeit schätzte er auf etwa zwei Jahre, wobei Ende 2021 die Fertigstellung des Abbruchs und im September 2022 die Freigabe für den Verkehr geplant sei. Dies hänge aber alles immer vom Wasserstand des Liebensteinspeichers ab, der für den Bau extra abgesenkt werden müsse. Hier werde selbstverständlich auch Rücksicht auf den Lebensraum der Tiere genommen.
Die Kosten für die Brücke ohne Honorar und Nebenkosten bezifferte der Ingenieur auf etwa 3,75 Millionen Euro. Der Eigenanteil für die Kommune wurde vom Bauamt grob auf 1,3 Millionen geschätzt. Eine endgültige Entscheidung zu beiden Projekten steht noch aus.
Weiter berichtete Bürgermeister Lothar Müller, dass ein neues Förderprogramm für den Breitbandausbau aufgelegt worden ist. Hierfür seien zuerst eine Bitratenanalyse und eine Markterkundung nötig. Gefördert werde ein Gigabitausbau, der aber wohl vorwiegend zu den Verteilerkästen erfolgen werde. Aber auch das habe positive Auswirkungen auf die einzelnen Hausanschlüsse.
Nach einstimmigem Beschluss mit positiver Stellungnahme an das Landratsamt weitergeleitet werden der Antrag zur Erneuerung des Dachstuhls auf einem Wohnhaus in der Gemarkung Schönkirch, die Voranfrage für den Abbruch eines Wohngebäudes und die Errichtung eines Einfamilienhauses in Schönkirch sowie die Bauvoranfrage für den Neubau eines Einfamilienhauses, ebenfalls in Schönkirch.
Unter Verschiedenes wies Marcus Fritsch (SPD) auf Beschädigungen von Bordsteinen in der Frühlingsstraße und Sonnenstraße in Wildenau hin. Dies sei sowohl für Eltern mit Kinderwagen als auch für Senioren gefährlich. Er berichtete auch von Problemen bei Starkregen in Wildenau. Reinald Roderer (CSU) informierte über ausgespülte Wege bei Dreihöf, die in einem so schlechten Zustand seien, dass es für Radfahrer und Fußgänger unangenehm sei. Bürgermeister Müller will prüfen lassen, ob die Gemeinde hier zuständig ist, und die notwendigen Maßnahmen veranlassen.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.