„Handball rockt“ heißt es in Oberviechtach seit über 35 Jahren. Wenn Ende Juli das Eisenbarth-Turnier mit Sport und Party angesagt ist, herrscht Ausnahmesituation in der Stadt. Auch 2019 feierten rund 60 Teams aus der Oberpfalz und darüber hinaus mit zahlreichen Gästen ein rauschendes Sportfest im Jahnstadion. 2020 verhinderte die Corona-Pandemie die Großveranstaltung. Doch auch ohne Virus droht dem Event das „Aus“. Denn es gibt zwei Faktoren, welche den Vereinsfunktionären seit Monaten Kopfzerbrechen bereiten. Da ist zum einen die Sanierung des Jahnstadions. Ein Ausweichplatz ist zwar gefunden, doch diesen hat auch der Bogenclub für sein Turnier im Visier.
Kompromiss finden
Das Thema stand bereits auf der Tagesordnung der nichtöffentlichen Stadtratssitzung am 8. Dezember 2020. Am 19. Januar wurde nun bei der Sitzung in der Schulmensa erstmals öffentlich darüber debattiert. Wie der Bürgermeister anführte, steht das Jahnstadion wegen dem Sanierungs-Fokus „Schulsport“ nicht mehr fürs Handballfest mit Partyzelt und Campen zur Verfügung. Als neuer Veranstaltungsort wird das Sportgelände Am Sandradl ins Auge gefasst (Pächter: TSV-Abteilung Fußball und Bogenclub). „Es erfordert das Zusammenspiel aller Beteiligten, denn ein Neubau einer dritten Sportstätte in Oberviechtach ist wenig sinnvoll und nicht finanzierbar“, so Teplitzky. Wie er betonte, könne er die Vereinssicht von TSV Fußball, Bogenclub und Handballverein nachvollziehen, aber er sehe seine Aufgabe darin, „eine für die Stadt am besten geeignete Lösung zu finden. Idealerweise deckt sich diese mit den Wünschen der Vereine.“ Seit Mai 2020 gab es elf Gesprächstermine, allerdings ohne Kompromisslösung. Die TSV-Abteilung Fußball hat am 9. Dezember ihr Einverständnis gegeben. Vorgesehen sind sieben Spielfelder, Camping am Platz sowie ein Festzelt mit angrenzender „Time-Out-Lounge“. Wie der Bürgermeister anführte, stelle dies eine Herausforderung für den Bogenclub bezüglich Termin und Raumplanung für dessen Vorhaben dar. Denn der Club plant ebenfalls für das letzte Juli-Wochenende die Wiederaufnahme seiner Eisenbarth-Turniere.
Nachdem beide Vereine jetzt Planungssicherheit einfordern, wollte Teplitzky von den Stadträten wissen: „Wie wollen wir das Sportgelände in der letzten Schulwoche nutzen? Was machen wir, wenn es keinen Kompromiss gibt?“ Bei der Diskussion kamen mehrere Fakten zur Sprache. So auch die Tatsache, dass die Stadt 2015 dem Bogenclub den Pachtvertrag kündigte. Diese war jedoch nicht rechtswirksam. Mittlerweile läuft das Training mit Pfeil und Bogen wieder gut an.
„Es erfordert das Zusammenspiel aller Beteiligten, denn ein Neubau einer dritten Sportstätte in Oberviechtach ist wenig sinnvoll und nicht finanzierbar.“
Kleinen Verein nicht ausbooten
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.