Kurz vor Weihnachten durften sich acht Handballvereine in Deutschland über eine Auszeichnung des Deutschen Handballbundes freuen. Einer davon ist der Handballverein Oberviechtach, der für sein innovatives Projekt "Handball rockt Schule" zusammen mit dem Ortenburg-Gymnasium eine besondere Würdigung erfuhr. "Vielen Dank für Ihr Engagement und das tolle Projekt Ihres Vereins", heißt es im Schreiben an den Vereinsvorsitzenden Michael Lang. Dieser hatte sich im September mit dem Projekt um den Preis beworben.
Bei diesem Wettbewerb, der gemeinsam vom Handballbund und dem Freundeskreis des Deutschen Handballs ausgeschrieben wurde, ging es um "Kreativität, Innovation, Umfang und Umsetzbarkeit der Modelle" beim Vereinsengagement. Am Ende wählte eine Fachjury acht Vereine aus. Die ausgewählten "Best-Practice-Modelle" sollen bundesweit allen Handballvereinen zugänglich gemacht werden.
Neben der Urkunde kam bei Handballchef Michael Lang eine Überraschungsbox mit über 100 Artikeln an. Diese werden zu einem späteren Zeitpunkt zugunsten von "Handball rockt Schule" versteigert. Besonders stolz ist man im Verein auf zwei mitgeschickte T-Shirts, auf denen sich die Herren- und die Damen-Nationalmannschaft mit Autogrammen verewigt haben.
Die Oberviechtacher Aktivitäten begannen bereits 2016, als das Ortenburg-Gymnasium zur "Stützpunktschule Handball" erhoben wurde. Damals hatte der Sportlehrer Michael Teplitzky die Idee einer zukunftsorientierten Zusammenarbeit. Mit einem Handball-Grundschulturnier begann das fruchtbare Teamwork. Die Win-Win-Situation für Grundschulen, Schüler, Gymnasium und Verein beeindruckte beim jetzigen Wettbewerb auch die Jury. Die Innovation und Engagementförderung wird darin gesehen, dass Training und Turniere von Schülern und Verein gemeinsam organisiert werden. Die Schüler sind im Rahmen ihres Praxisprojekts für die Organisation und den Turnierablauf zum Teil eigenverantwortlich zuständig und werden bei Bedarf von Vereinsmitgliedern und Lehrern unterstützt. Leistungen im Hobby "Handball" werden mit Noten honoriert. Oberstufenschüler erhalten als Betreuer im Rahmen eines Projektseminars Zertifikate.
Der unmittelbare Lerneffekt ergibt sich auch in der planerischen und organisatorischen Arbeit. Berufliche Perspektiven auf den Gebieten Sport oder Lehramt können ausgetestet werden. Der Verein kann darin profitieren, dass Jugendliche im ehrenamtlichen Bereich an die Trainer- bzw. Betreuertätigkeit herangeführt werden. Neu ist, dass das Ortenburg-Gymnasium und der Handballverein durch eine Planstelle für eine Freiwilliges Soziales Jahr im Bundesfreiwilligendienst (BFD) die Möglichkeit für ein Engagement nach dem Abitur anbieten.
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