Kommenden Montag steht der Familie Stamminger wieder einmal ein schwerer Tag bevor. Ihre kleine Louisa würde zwei Jahre alt. Trotz der großen Trauer um das Töchterchen, das mit nur 17 Monaten im März an einem seltenen, aggressiven Hirntumor gestorben ist, sind Ilona und Timo Stamminger auch dankbar, wenn sie mit ihrem Sohn Pascal (16) am Montag den Neustädter Friedhof besuchen. Denn für sie ist rechtzeitig zum Geburtstag von Louisa ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen. Das provisorische Holzkreuz ist weg, seit einigen Tagen schmückt ein schöner, heller Grabstein aus Granit die letzte Ruhestätte.
„Er ist viel schöner geworden, als wir uns das vorgestellt haben“, ist Ilona Stamminger glücklich. Oben auf dem Fels funkelt ein Regenbogen aus Glas in der Sonne, ganz so, wie sie es haben wollten. „Als Ausdruck der Hoffnung“, denn die haben die Stammingers in all der schweren Zeit nie aufgegeben. „Ein Stein, der aber auch all die Stärke, den Mut und die Lebensfreude von Louisa verkörpert.“
Trotz Corona-Lockdowns konnte die Familie ihrem Kind eine würdevolle Beerdigung ermöglichen. Doch der Grabstein war zu teuer. Eine Reportage von Oberpfalz-Medien über das Schicksal der Neustädter löste über den Landkreis hinaus eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Schon innerhalb weniger Tage gingen viele Spenden auf einem Konto ein, das die katholische Kirchenstiftung St. Georg spontan eingerichtet hatte. Weit mehr als die knapp 3500 Euro, die der gebrauchte Stein gekostet hat. Stadtpfarrer Josef Häring ist froh und dankbar, dass der Familie so schnell und unbürokratisch geholfen werden konnte.
Bei all der Trauer und dem Schmerz über Louisas Tod ging fast ein wenig unter, dass auch Ilona Stamminger schwer krank ist. Die 35-Jährige leidet an einer Knochenmarkserkrankung, die sie während der Chemotherapie für ihr Töchterchen hintanstellte. Jetzt steht fest, dass sie eine Knochenmarktransplantation braucht. Klarheit soll am Montag ein entscheidendes Gespräch in der Uniklinik Regensburg bringen.
Zum Glück kann die leidgeprüfte Frau aber auch etwas Positives berichten. Seit dieser Woche hat ihr Mann Timo wieder eine Beschäftigung. Der 41-Jährige arbeitet bei der Firma Schott in Mitterteich.
Spendenziel erreicht: Eine Chronik
- Am 13. August berichteten Oberpfalz-Medien über das Schicksal der Familie Stamminger und den Wunsch nach einem Grabstein.
- Am 14. August war die erforderliche Summe von fast 3500 Euro auf das von der Katholischen Kirchenstiftung Neustadt eingerichtete Spendenkonto eingegangen.
- Alle später eingegangen Zahlungen werden in den nächsten Tagen an rund 500 weitere Unterstützer zurücküberwiesen, da das Spendenziel bereits erreicht ist.
- Gönner können Familie Stamminger direkt unterstützen oder ihre Spende einer anderen Hilfsaktion, etwa „Lichtblicke“, zukommen zu lassen.
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