Für Tobias Spitzkopf ist Lego eine Leidenschaft

Neustadt an der Waldnaab
07.06.2023 - 14:45 Uhr
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Tobias Spitzkopf aus Neustadt/WN ist seit seiner Kindheit ein begeisterter Lego-Fan. Auch im Erwachsenenalter lebt er seine Leidenschaft weiterhin aus und hat seine ganze Familie mit dem Lego-Fieber angesteckt.

Sein ganzes Leben dreht sich rund um Lego. Schon als Kind war der 37-jährige Tobias Spitzkopf aus Neustadt/WN von den bunten Klemmbausteinen begeistert. Damals bekam er die Bausätze sowohl von seiner Oma als auch von seinen Eltern zu besonderen Anlässen geschenkt. Heute hat er sein Hobby zum Beruf gemacht. Spitzkopf ist stolzer Besitzer hunderter verschiedener Sets und Minifiguren und betreibt einen Lego-Laden.

Spitzkopf findet es schade, dass viele Menschen den Spaß verlieren und das Spielerische im Leben aufgeben, wenn sie sich erst einmal dem Ernst des Lebens verschrieben haben. "Viele sehen das Leben einfach zu ernst und sind zu verbittert", erklärt er. "Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung in Deutschland von 80 Jahren darf der Spaß für mich nicht zu kurz kommen." Ähnliche Ansichten hatte auch Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika, was aus einem seiner bekanntesten Zitate hervorgeht: "Wir hören nicht auf zu spielen, weil wir alt werden, wir werden alt, weil wir aufhören zu spielen." Spitzkopf stimmt diesem Zitat mit einem Schmunzeln zu.

Als Jugendlicher hatten sich zwar auch seine Interessen gewandelt und er wollte lieber Sachen machen, die Jugendliche eben so machen: weggehen, sich ausleben, Spaß haben. Jedoch packte ihn das Lego-Fieber erneut, als er in seinen 20er-Jahren war. Er fand auf dem Dachboden Kisten voller zerlegter Sets und durchstöberte diese. Die Leidenschaft war wieder da.

Spitzkopf kreierte schon das eine oder andere Modell bereits selbst, wie zum Beispiel das Kloster St. Felix in Neustadt/WN. "Es erschien 2019 als limitiertes Sondermodell in meinem Laden", sagt er, "aus den Erlösen erhielt die Schule St. Felix eine Spende." Aktuell entwirft der 37-Jährige auch eigene Lego-Minifiguren. Seit 2019 betreibt der gelernte Drucker für Tief- und Flexodruck und studierte Drucktechniker sein eigenes Lego-Geschäft "Brickhunter-Shop" zusammen mit seiner 29-jährigen Frau Josephin. Mit am stolzesten ist er auf seinen ferngesteuerten "Optimus Prime" aus der "Transformers"-Themenreihe, den er selbst modifiziert hat. "Insbesondere meine Eigenbauten liegen mir sehr am Herzen. Es ist großartig, etwas selbst zu erschaffen", erklärt Spitzkopf, während er auf sein beeindruckendes "Optimus Prime"-Modell zeigt.

Eine waschechte Lego-Familie

Vor allem Themenreihen aus der Popkultur wie "Indiana Jones", "Jurassic Park" und insbesondere "Star Wars" sind für Spitzkopf interessant, aber auch die "Technic"-Themenreihe spricht ihn sehr an. In seiner Familie ist die Lego-Macht sehr stark. Denn nicht nur seine Frau Josephin hegt eine gewisse Affinität für die bunten Klemmbausteine. Auch der fünfjährige Sohn Luke hat sich bereits in die Lego-Welt verliebt, baut und spielt schon fleißig mit den Bausteinen. Insbesondere Eisenbahnen haben es Luke angetan. Es gibt sogar Familienabende, an denen alle miteinander Lego bauen und damit spielen.

Die Lego-Sets sind in der Wohnung eher überschaubar, sie dienen lediglich als Dekoration. Der Großteil der Sammlung des Familienvaters befindet sich im Geschäft. "Es besteht ansonsten immer die Gefahr, dass Luke die noch verschlossenen Verpackungen der wertvolleren Sets aufmachen würde oder bereits aufgebaute Sets aus Versehen zerlegt oder runterschmeißt", sagt Spitzkopf, während er lächelnd aus seiner roten Lego-Tasse trinkt. Da bleiben Platzprobleme nicht aus, doch es "findet sich immer ein Plätzchen im Geschäft selbst oder im Lager". Nicht nur Spitzkopf erhält regelmäßig Lego-Geschenke von seiner Familie. "Mittlerweile möchte selbst meine Mutter das eine oder andere Lego-Set zu ihrem Geburtstag", sagt Spitzkopf, "was sie im Regelfall dann auch bekommt."

Spitzkopf hegt und pflegt auch den Kontakt zu anderen Sammlern und Kollegen in der Lego-Szene. "Selbst mein bester Freund mischt ordentlich in den Sozialen Medien mit", sagt er. Er veröffentlicht dort unter anderem Videos und Beiträge über Lego. "Wir arbeiten mit- und nicht gegeneinander. Man unterstützt sich, wo man nur kann", ergänzt Spitzkopf.

Lego ist mehr als nur ein Kinderspielzeug

Kritik zu seinem Lego-Geschäft muss sich Spitzkopf immer wieder stellen. Fragen wie "Mit sowas kann man Geld verdienen?" oder das Belächeln des Geschäftskonzept an sich blieben nicht aus. "Am Ende des Tages sind wir ein Spielwaren-Fachgeschäft für Lego-Artikel. Und die Mehrheit ist froh, so ein Geschäft überhaupt in der Oberpfalz zu finden", erklärt Spitzkopf. Der Kundenstamm ist dabei sehr vielfältig, die Nachfrage stetig steigend. Den Laden besuchen Kinder, Eltern, Rentner und Sammler gleichermaßen.

Spitzkopf erklärt, dass viele Erwachsene im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf den Lego-Zug aufspringen und ihre Leidenschaft neu entdecken. "Selbst Eisenbahn-Modellbauer und kreative Menschen aus anderen Sparten wechseln zu Lego", erklärt Spitzkopf. "Natürlich spielt Nostalgie dabei eine große Rolle. Und Lego ist schon lange nicht mehr nur ein Kinderspielzeug."

Hintergrund:

Zur Person: Tobias Spitzkopf

  • 37 Jahre
  • aus Neustadt/WN
  • Lego-Fan seit Kindesbeinen
  • Gelernter Drucker für Tief- und Flexodruck und studierter Drucktechniker
  • Frau Josephin und Sohn Luke ebenfalls begeisterte Klemmbaustein-Enthusiasten
  • Entwirft und modifiziert eigene Modelle und Minifiguren
  • "Brickhunter"-Geschäft eröffnet 2019 in Neustadt/WN
 
 

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