Wenn die Kinder im Alter aus dem Haus sind, einem das eigene Anwesen mit Garten zu groß wird, man sich aber noch zu fit fürs Alten-und Pflegeheim fühlt – was dann? Dieser Gedanke trieb einige Neunburger um, und so beschlossen neun Mitglieder die Gründung einer Genossenschaft, um ein Wohnprojekt auf den Weg zu bringen. Unter dem Namen "9Bürger eG" ist diese seit 13. Mai durch das Amtsgericht in die Genossenschaftsliste eingetragen. Bei mehreren Veranstaltungen wurden die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner ermittelt.
Das Vorstandsteam, bestehend aus Stadträtin Marianne Deml, Architekt Markus Sowa-Deml und Alois Wild, schrieb auf Basis der erarbeiteten Ziele einen Architektenwettbewerb aus, bei dem drei Modelle in die engere Wahl kamen. Der Aufsichtsrat aus Bürgermeister Martin Birner, der sich von diesem Projekt überaus begeistert zeigt, Steuerberater Andreas Hartl und Landschaftsarchitekt Andreas Thammer sowie die Mitgliederversammlung und interessierte Bürger favorisierten den Entwurf des Architekturbüros Bel aus Köln, der schließlich auch den Zuschlag bekam.
Wie Marianne Deml bei einem Pressetermin informierte, soll mit den Bauarbeiten für die seniorengerechten Wohnungen im Frühjahr 2020 begonnen werden, im Herbst 2021 soll das Haus bezugsfertig sein. Auf rund 4000 Quadratmetern sollen 19 bis 20 altersgerechte und barrierefreie Wohnungen in den Größen von 40 bis 80 Quadratmetern entstehen, die den älteren Menschen einen selbstbestimmten und gemeinschaftlichen „dritten Lebensabschnitt“ ermöglichen. Durch Barrierefreiheit von Wohnung und Garten soll den Bedürfnissen des Alters Rechnung getragen und Bedingungen für ein lebendiges, soziales Miteinander geschafften werden. Gemeinsame Unternehmungen, gegenseitige Hilfe im Alltag und Angebote für ambulante Pflege sind zur Unterstützung der Bewohner angedacht.
Als attraktiver Standort wird die Fläche in der Ufertalstraße in der Nähe des Altstadtkerns gesehen. Kurze Wege zu Supermarkt, Einzelhandel, Gastronomie und Schwarzachtalhalle sorgten für angenehme Lebensbedingungen. Abgetrennte Wohnungen ermöglichten private Rückzugsmöglichkeiten, aber auch ein Gemeinschaftsbereich steht zur Verfügung. Für jede Wohnung seien Abstellraum, Autostellplätze, Wasch- und Trockenraum – ebenfalls alle barrierefrei – geplant. Die Pläne sehen auch große Fensterflächen vor, die einen herrlichen Blick über die Altstadt ermöglichen. Durch das Genossenschaftsmodell sollen unter anderem die Mieten bezahlbar bleiben, außerdem wird lebenslanges Wohnrecht eingeräumt.
Weitere Informationen zu Projekt und Genossenschaft
In drei Schritten können Interessenten zum Bewohner werden: 1. Mitglied der Genossenschaft werden – 300 Euro einmaliges Eintrittsgeld; 1000 Euro für zwei Geschäftsanteile zu je 500 Euro. 2. Vorvertrag unterzeichnen und nutzungsbezogenen Pflichtteil zeichnen; 750 Euro pro Quadratmeter (für geförderte Wohnungen); 850 Euro pro Quadratmeter (für frei finanzierte Wohnungen). 3. Bezug der Wohnung; monatliches Nutzungsentgelt (kalt) 7,50 Euro pro Quadratmeter (für geförderte Wohnungen), 10,50 Euro pro Quadratmeter (für frei finanzierte Wohnungen). (weu)
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