Zum ersten Mal kam mit Rudolf Voderholzer ein Bischof in die kleine Wernberger Dorfgemeinde Neunaigen. Voderholzer feierte den Abendgottesdienst in der zwischenzeitlich eingerichteten "Ersatzkirche" in der ehemaligen Turnhalle gemeinsam mit Pfarrer Markus Ertl sowie den Ruhestandsgeistlichen Josef Höning und Hans-Peter Bergmann. "Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen", sangen die Gläubigen beim Einzug der Geistlichen. "Ich habe nur Gutes über euch gehört", lobt der Diözesanbischof das "geschwisterliche Miteinander" in der Pfarreiengemeinschaft Oberköblitz-Wernberg. Sein Dank gilt den Helfern und Gönnern für die Unterstützung bei der Kirchenrenovierung.
Hohe Spendenbereitschaft
"Liebet eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen" - Diese Jesus-Worte aus dem Evangelium griff der Bischof auf und empfahl den Gläubigen, sich am Leben der Elisabeth von Thüringen zu orientieren, die an diesem Tag Namenstag feierte. Die Patronin der Caritas sei eine wohlhabende Frau gewesen, die ihr Vermögen mit den Armen teilte. Voderholzer lobte die Spendenbereitschaft der Bewohner von Neunaigen, die bei der letzten Caritas-Sammlung das beste Ergebnis in der Pfarreiengemeinschaft erzielten.
"Wir lassen nichts ausfallen, sondern lassen uns etwas einfallen", mit diesem Wortspiel stimmte der Bischof die Gläubigen auf die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit ein. Die Christen sollten "in dieser sensiblen und herausfordernden Zeit" die sozialen Kontakte aufrechterhalten, per Telefon oder in den sozialen Netzwerken. Er ermunterte die Familien, gerade vor Weihnachten die religiösen Bräuche und das häusliche Gebet zu pflegen, und damit dem christlichen Glauben in den eigenen vier Wänden Ausdruck zu verleihen.
Stolz auf sanierte Kirche
Unter Litanei-Gesang zogen die Geistlichen mit den Gottesdienstbesuchern zur renovierten Kirche. Bischof Rudolf Voderholzer trug das Allerheiligste voran und stellte es am Tabernakel ab. Kirchenpfleger Thomas Kastner erinnerte an die lange Geschichte der Kirche in Neunaigen, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Die Barockkirche sei immer wieder renoviert worden und erstrahle jetzt wieder in neuem Glanz. "Wir haben eine anstrengende Zeit hinter uns", versicherte der Kirchenpfleger. Das Gewölbe musste restauriert, die 50 Jahre alte Heizung erneuert werden. Als "besondere Herausforderung" habe sich die Freilegung der Namen unter den Apostel-Bildern erwiesen, so der Kirchenpfleger. Besonders stolz ist Kastner auf "die neue, energiesparende Beleuchtung". Noch nicht ganz abgeschlossen ist die Renovierung der Orgel, die aber an Weihnachten wieder erklingen soll. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 670 000 Euro. Davon übernimmt die Diözese 312 400 Euro. Die Bayerische Landesstiftung steuert 50 000 Euro bei. Den Rest bringt die Pfarrgemeinde auf.
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