Nach Großbrand in Neudorf bei Konnersreuth Ursache noch unklar

Neudorf bei Konnersreuth
26.07.2022 - 14:51 Uhr
OnetzPlus

Der Großbrand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Neudorf bei Konnersreuth hat einen Schaden in Millionenhöhe verursacht. Auch am Tag danach ist die Feuerwehr noch vor Ort. Und der Geschädigte meldet sich zu Wort.

Am Tag nach dem Großbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Neudorf bei Konnersreuth wird das ganze Ausmaß ersichtlich: verkohlte Balken, verbrannte Maschinen, eingestürzte Mauern und immer wieder auflodernde Flamen. Die Feuerwehr Neudorf-Rosenbühl ist am Dienstagvormittag immer noch vor Ort und bekämpft mit Wasser die Glutnester.

Nachtwache hatten die Feuerwehren Neudorf-Rosenbühl, Konnersreuth und Pleußen gehalten. Beide letztgenannten Wehren wurden dann durch die Feuerwehr Höflas abgelöst. „Ich habe noch kein Auge zugemacht“, berichtet Einsatzleiter und Kommandant Martin Wölfl. Insgesamt waren 194 Feuerwehrleute von 15 Wehren im Einsatz. Das Rote Kreuz rückte mit 39 Personen und 17 Einsatzfahrzeugen an. Darunter war auch die Schnelleinsatzgruppe Betreuung, die sich um die Kaltgetränke für alle Einsatzkräfte kümmerte. Außerdem waren das THW Marktredwitz und eine Drohne der Feuerwehr Bärnau im Einsatz.

Zwei Drehleitern im Einsatz

Die Wasserversorgung klappte laut Martin Wölfl hervorragend. Durch die derzeitige Trockenheit waren die Güllefässer der Landwirte mit Wasser gefüllt und damit gleich einsatzbereit. Unterstützt wurden die Feuerwehren dabei von Landwirten aus der Region, sogar einige aus dem Landkreis Wunsiedel eilten zur Hilfe. Die „großen Löscharbeiten", wie der Kommandant von Neudorf-Rosenbühl sagt, dauerten bis ein Uhr in der Nacht, ehe nach und nach die Wehren und die beiden Drehleitern aus Mitterteich und Waldsassen wieder abrückten. Ein Raub der Flammen wurde die Werkstatt, die Maschinenhalle mit Strohlager sowie das Kraftstofflager. Ebenfalls vernichtet wurde ein Teil der Erntemaschinen. Durch den Brand kamen laut Polizeiangaben aber keine Personen und Tiere zu Schaden.

Wölfl und seine Feuerwehrkollegen hatten am späten Dienstagnachmittag Dienst in Fockenfeld, wo ein Helferfest für die Ukraine-Flüchtlinge stattfand. Plötzlich, es war gegen 18.30 Uhr, sah er schwarzen Rauch im benachbarten Neudorf aufsteigen. „Ich habe sofort die Feuerwehren und Rettungsdienste alarmiert“, erklärt der Kommandant. Gleich darauf rückte er mit seinen Kameraden ins rund einen Kilometer entfernte Neudorf aus. „Wir haben insgesamt 34 Aktive, 30 davon waren beim Einsatz mit dabei“, so Wölfl, der Rest war entweder im Urlaub oder in Arbeit.

Maximilian Rosner, einer der Geschädigten und der Sohn von Landwirt Hubert Rosner, sagt auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien: „Als ich die ersten meterhohen Flammen sah, hörte ich auch schon die Sirenen. Die Feuerwehren waren schnell vor Ort.“ Komplett zerstört wurden nach seinen Angaben ein Teleskop-Lader, vier Maisgebisse, ein Häcksler und ein Krampe-Kipper. Ebenfalls ein Raub der Flammen wurden Futtermittel sowie rund 400 Strohballen und Heu. "Gott sei Dank", so der Juniorchef, konnte der Stall mit den 83 Milchkühen und Jungvieh gerettet werden. Auch das Wohnhaus blieb vom Feuer verschont. Die abgebrannte Werkstatt war laut Maximilian Rosner erst 2013 errichtet worden. Den Gesamtschaden gibt er nach den ersten Schätzungen mit rund 1,8 Millionen Euro an.

Landwirte halten zusammen

Am Dienstag ist auch ein Bagger im Einsatz, der Glutnester aus dem Gefahrenherd bringt. Ausdrücklich dankt der Juniorchef allen Rettungskräften, die Schlimmeres verhindert haben. Glücklich ist er auch über die Unterstützung seiner Berufskollegen, die immer wieder Wasser lieferten. „Dieser Zusammenhalt berührt mich sehr.“

Für Maximilian Rosner, der sich schon relativ gefasst zeigt, ist klar, dass er die abgebrannten landwirtschaftlichen Gebäude wieder aufbauen will. „Natürlich machen wir weiter.“ Eine Bitte hat er abschließend noch: „Wir brauchen Lagerstätten für die Futtermittel.“ Rosner hoffte auf Meldungen aus der Region.

Polizeihauptkommissar Daniel Ulrich von der Polizeiinspektion Waldsassen erklärte auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien, dass über die Brandursache noch nichts bekannt ist: „Die Ermittlungen laufen noch, denen will ich nicht vorgreifen.“

Hintergrund:

Daten zum Brand in Neudorf

  • Alarmierung: Montag, 25. Juli, um 18.31 Uhr
  • Einsatzkräfte: 194 Feuerwehrleute von 15 Wehren, 39 Einsatzkräfte des Roten Kreuzes, zudem Notarzt, Polizei und THW Marktredwitz
  • Raub der Flammen: Werkstatt, Maschinenhalle mit Strohlager, Kraftstofflager, Maschinen (unter anderem Teleskop-Lader, vier Maisgebisse, ein Häcksler und ein Kipper)
  • Geschätzter Schaden:1, 8 Millionen Euro
BildergalerieVideo
Neudorf bei Konnersreuth25.07.2022
 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Peter Nitsche

Berichterstattung ist O.K.

26.07.2022