Es sind zwei große Vorhaben, die der Hauptausschuss des Marktredwitzer Stadtrats in seiner Sitzung am Dienstagabend auf den Weg gebracht hat. Nach vielen Debatten um den Umzug von Kaufland aus dem Untergeschoss des Kösseine-Einkaufs-Centrums (KEC) an die Bayreuther Straße und sogar einer Mini-Demo von Anliegern dagegen sagt das Gremium nun Ja zu den Bauplänen für den Supermarkt. Bis auf die Grünen-Stadträtin Brigitte Artmann; sie stimmte dagegen.
Harald Fleck vom Bauamt der Stadt Marktredwitz stellte die Pläne in der Sitzung noch einmal im Detail vor. Nachdem der Stadtrat bereits der Änderung des Bebauungsplans zugestimmt hatte, liegen nun die Baupläne vor. Zwei Bushaltestellen sind für die Erreichbarkeit des Supermarktes an der Bayreuther Straße vorgesehen.
Mit Bäcker und Imbiss
90 mal 56 Meter misst das Gebäude. Es wird 7 Meter hoch und von einer 3800 Quadratmeter großen Grünfläche mit Bäumen umgeben sein. Die Verkaufsfläche liegt unter der zulässigen Größe von 3000 Quadratmetern. Geplant sind auch ein Bäcker sowie ein Imbiss und Gastronomie mit 93 Quadratmetern.
Vorgesehen sind zwei Zufahrten vom Kreisverkehr her, aber auch weiter stadteinwärts abzweigend von der Bayreuther Straße. Ein Gehweg soll von Oberredwitz zum Markt führen, in dem 70 Beschäftigte Arbeit finden.
Für die Anwohner, die im Vorfeld gegen den Standort unterhalb der Bebauung demonstriert hatten, werde strikt auf den Schallschutz geachtet, erläuterte Fleck. Auch die Öffnungszeiten von 7 bis 20 Uhr sehe man unter diesem Gesichtspunkt. Der Lieferverkehr sei auf die Zeit zwischen 6 und 22 Uhr beschränkt. Eine Dachbegrünung, nach der sich Stadträtin Gisela Wuttke-Gilch erkundigte, sei in den Plänen nicht vorgesehen.
„Die Stadt steht in Verbindung mit dem Centermanagement des KEC.“
SPD-Sprecher Klaus Haussel fragte nach einer Nachfolge-Lösung für die Räume im Kösseine-Einkaufs-Centrum, die auch von der Regierung von Oberfranken angesprochen worden sei. „Die Stadt steht deshalb in Verbindung mit dem Centermanagement des KEC“, berichtete Stadtplaner Stefan Büttner dazu. Bei einer Gegenstimme von Grünen-Stadträtin Artmann genehmigte das Gremium die Pläne.
Ein weiteres wichtiges Projekt für die Zukunft der Stadt ist der Bau eines Logistikzentrums der Edeka bei Thölau. Auf der Tagesordnung des Gremiums stand die „Vorbereitende und verbindliche Bauleitplanung der Stadt Marktredwitz für das Sondergebiet Logistikzentrum südlich der WUN 14 (Edeka), Gemarkung Thölau“. „Hier sind wir mit der Bauleitplanung auf der Zielgeraden“, teilte Alexander Letz vom Bauamt der Stadt mit.
Radweg gefordert
Bei der öffentlichen Auslegung der Pläne wurden sowohl Nachbarn als auch die „Träger der öffentlichen Belange“ gehört. Wie Letz sagte, sollen Parkplätze in wasserdurchlässiger Bauweise gebaut werden. Die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes wies auf Flächen für den Lerchenbestand in diesem Gebiet hin. Mehrere Anwohner hatten zum einen einen Radweg gefordert, zum anderen Bedenken gegen den Eingriff in eine intakte Natur geäußert.
Alexander Letz wies darauf hin, dass man in der unmittelbaren Nachbarschaft auf dem Berghof-Gelände Ausgleichsflächen für den Natur- und Artenschutz hernehmen könne. Hier seien Acker- und Blühflächen vorhanden. Fragen des Hochwasserschutzes müssten später geklärt werden, weil die konkreten Pläne noch ausstünden. Die Räte stimmten dem Bebauungsplan schließlich ohne Gegenstimme zu.
Keine Einwände hatte das Gremium auch gegen die Pläne der Bayernwerk Netz GmbH, die 110-KV-Hochspannungsleitung Arzberg-Wölsau-Wunsiedel bei Lorenzreuth zu verlegen. Derzeit verläuft die Trasse genau über dem Grundstück, auf dem die Justizvollzugsanstalt gebaut werden soll. Da das nicht zulässig ist, wird die Leitung durch eine Verbindung unter der Erde verlegt, die entlang der künftigen Justizvollzugsanstalt verläuft. Dazu müssen auch zwei Masten der Hochspannungsleitung ersetzt werden.
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