"Der Beutelschneider- Tartuffe"
In Molières Komödie schleicht sich ein gerissener Halunke in eine Kaufmannsfamilie ein und nimmt sie aus. Alles verzweifelt, denn wer kann ihn noch stoppen? Philipp Rosenthal (29) spielt beim "Beutelschneider" den künftigen Schwiegersohn Silvester und liebt dessen Vielschichtigkeit: "An ihm mag ich, dass er sich selbst zurücknehmen kann, wenn es nötig ist, etwa um seine Liebe Julia nicht zu verlieren. Andererseits ist Silvester auch ein Hitzkopf und missversteht Dinge, die ihm gesagt werden." Eine Figur, die perfekt in die Verwirrungen und Wendungen der bayrischen Bearbeitung von Molières Stoff passt. "Der Beutelschneider ist für alle, die sich nicht nur banale Unterhaltung wünschen, sondern auch Story und Gefühl erwarten", sagt Rosenthal.
"Auerhaus"
"Auerhaus erzählt über das Leben. Über Liebe, Freundschaft, Verlust, Trauer und Erinnerung." Theresa Weidhas' (28) Figur Vera zieht in dem Stück nach Bov Bjergs Roman mit Freunden in eine Wohngemeinschaft, um auszubrechen. "Vera ist eine selbstbewusste junge Frau, die innerhalb ihrer Möglichkeiten gegen gesellschaftliche Normen und Rollenbilder rebelliert", beschreibt Weidhas ihre Rolle. "Sie übertritt Gesetze oder bricht mit Traditionen wie Monogamie. Andererseits zeigt sie großes Verantwortungsgefühl."
Der draufgängerische "Harry" dagegen hat ein Drogenproblem. Darsteller Justin "Jay" Ravo (23): "Er wirkt verantwortungslos. Dahinter sehe ich jedoch einfach einen Jugendlichen, der Hilfe bräuchte, da er sicher nicht grundlos kriminell wurde. Dieser Charakterzug ist viel eher traurig als schlecht." Aber: "Es macht mir auch viel Spaß, in diese Rolle zu schlüpfen, da er sich wenig Gedanken um die Zukunft macht - was ich persönlich ziemlich spannend finde. Die Handlung von Auerhaus empfindet der Weidener bewegend, "da man sich leicht in die Charaktere hineindenken kann." "Die Probleme, die diese Jugendlichen beschäftigen, sind oft heute noch Tabuthemen, mit denen auch im realen Leben junge Menschen konfrontiert sind", meint Ravo.
Philipp Rosenthal ("Frieder") liebt den jugendlichen Freiheitsdrang und die Fantasie seiner Figur. "Daraus ergeben sich gute, aber auch weniger gute Dinge", sagt der in Plauen lebende Schauspieler. Er empfiehlt Auerhaus "diejenigen, die sich an das Gefühl erinnern wollen, wie es als junger Erwachsener war und allen, die es noch sind".
"Schweinchen Babe"
"Normalerweise lieben wir Schweine nicht, wir essen sie. In unserem Stück aber erobert das Schweinchen die Herzen der Bauernhoftiere und des Bauern", sagt Leni Meier (10), die die Titelfigur in "Schweinchen Babe" spielt. "Mir gefällt, dass das Schweinchen zu jedem Tier auf dem Bauernhof nett ist, der Katze gegenüber aber etwas schüchtern", erzählt die Weidenerin. Die Zehnjährige mag auch, "dass jedes Tier vom Charakter her anders und auf seine Art besonders ist". Laut Leni ist es ein Stück für Kinder und Eltern, aber auch alle, die noch ein wenig Kind geblieben sind. "Auch weil es zeigt, dass nicht immer das, was schon ewig so ist, so bleiben muss."
"Ronja Räubertochter"
Mit der Wiederaufnahme vom Lindgren-Meisterwerk "Ronja Räubertochter" startete das LTO vergangenes Wochenende in die Saison. Die fantasievollen Abenteuer der Räuberkinder Ronja und Birk (Philipp Rosenthal) sprechen nicht nur ein jüngeres Publikum an. "Ronja kennt jeder und jede. Das liegt daran, dass es in dem Stück um Dinge geht, die wir alle kennen Es ist wirklich ein Stück für alle", so Rosenthal.
"Im Weißen Rössl"
Wohlfühlen werden sich beim "Weißen Rössl" - einem Singspiel mit Live-Musik - besonders Nostalgiker, die vielleicht noch die Verfilmung des Erfolgsstücks 1960 mit dem Duo Peter Alexander/Gunther Philipp kennen. Bei der LTO-Inszenierung heißen der umtriebige Oberkellner und der "schöne Sigismund" Felix C. Groll und Tobias Schäffler - zwei frische Gesichter auf der LTO-Bühne, auf die man gespannt sein darf. Die Komödie über Liebeswirren am Wolfgangsee wird nicht nur durch Retro-Charme, sondern auch mit Gesang, Choreographien und Witz bezaubern.der schöne Sigismund und Klärchen
Das Stück einfach Spaß. Die Geschichte hat Humor, super Musik, Leichtigkeit und aber auch Herzschmerz und ehrliche Momente der Figuren. Ein Theaterstück fürs Herz.
"Schikaneder - Sommer der Gaukler"
Vom "Weltentheater" träumt Emanuel Schikaneder. Dass er und seine Theatertruppe 1780 in einem Bergdorf stranden, lässt dann zumindest zwei Welten aufeinandertreffen. Kantige Dorffiguren, überkandidelte Schauspieler und revoltierende Minenarbeiter poltern, lieben, kämpfen und schachern. Ein Heidenspaß.
Landestheater Oberpfalz (LTO): Spielplan Sommerfestspiele 2022
- Der Beutelschneider – Tartuffe am 28. Mai, 3. und 24. Juni sowie 2., 8., 22., 30. und 31. Juli auf der Burg Leuchtenberg
- Auerhaus am 16., 19., 25. und 30. Juni sowie 3., 7. und 23. Juli in der Friedrichsburg Vohenstrauß
- Schweinchen Babe am 12. und 18. Juni sowie 3., 10. und 24. Juli auf der Burg Leuchtenberg
- Ronja Räubertochter am 29. Mai, 19. Juni und 17. Juli auf der Schönbergbühne, Grafenwöhr
- Im Weißen Rössl am 26. Juni (2x) sowie 1.,9.,14.,15.,17. und 29. Juli auf der Burg Leuchtenberg
- Schikaneder – Sommer der Gaukler am 4., 10., 11. und 23. Juni im Freilandmuseum Oberpfalz sowie am Wieskapellenvorplatz Speinshart
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