Schon seit mehreren Jahren arbeiten die zehn Mitgliedsgemeinden des Zweckverbands Ikom Stiftland an einem ländlichen Kernwegenetz. Kurz gesagt geht es darum, bestimmte Wege an die neuen Anforderungen der Landwirtschaft – die Maschinen werden zunehmend größer und schwerer – anzupassen. Davon sollen auch Freizeitsportler wie Fahrradfahrer oder Wanderer profitieren.
Inzwischen hat die Ikom für den Ausbau des ländlichen Kernwegenetzes einen Antrag auf Einleitung des Flurneuordnungsverfahrens gestellt, wie Vorsitzender Bernd Sommer bei der Verbandsversammlung im Schafferhof in Konnersreuth berichtete. Bis auf Mähring waren alle Gemeinden anwesend.
„Wir wollen jetzt in die Planungsphase einsteigen“, sagte Sommer. Carsten Götz vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) machte deutlich, dass die zehn beteiligten Kommunen nun jeweils einen Weg auswählen sollen, der baulich angepasst werden soll. Wenn es sich um einen landwirtschaftlichen Weg handelt, könne dieser verbreitert werden.
Bärnaus Zweiter Bürgermeister Michael Schedl bedauerte, dass pro Kommune nur ein Kilometer Weg ausgebaut wird und nannte dies äußerst knapp. „Wir haben mehrere Wege in Bärnau für den Ausbau priorisiert. Mit nur einem Kilometer Ausbaulänge kann ich nur wenig bis nichts anfangen“, so Schedl. Zum Hintergrund: In Bärnau sind beispielsweise im Konzept des Kernwegenetzes zwölf Wege im Gemeindebereich vorgesehen, die in verschiedenen Priorisierungsstufen verbessert werden sollen. Auch der Bad Neualbenreuther Rathauschef Klaus Meyer war mit dem Vorgehen nicht glücklich: „Bei zehn Wegen mit nur jeweils einem Kilometer Ausbaulänge wird es schwer.“
Götz sprach von einer herausfordernden Aufgabe, alle eingebrachten Wege der Gemeinden zu berücksichtigen. Er wies auf haushaltsrechtliche Fragen beim ALE hin und nannte jeweils einen Kilometer pro Kommune machbar. „Unser Ziel ist klar, wir wollen Weg für Weg bauen.“ Meyer sah das kritisch: „Wir haben jetzt Gelüste geweckt, aber bei einer Ausbaulänge von nur einem Kilometer wird es schwierig.“ Er meinte weiter: „Dann lassen wir lieber die Finger davon. Wir können die Erwartungshaltung unserer Bürger nicht erfüllen.“
Ikom-Vorsitzender Sommer riet den Gemeinden, einen bestimmten Weg zu priorisieren, der ins Anforderungsprofil passe. Wenn ein Weg länger ist, könne ihn vielleicht die Kommune selbst ausbauen, eventuell auch in mehreren Bauabschnitten. Götz machte deutlich, dass es für die Umsetzung der Wege keinen festen Zeitplan gebe. Seine Behörde trage die Planungs- und Ausbaukosten. Und Sommer erkannte im Wahljahr die Möglichkeit, dass die Politik das ALE noch mit mehr Gelder ausstattet, damit mehr Ausbauprojekte möglich sind.
Öko-Kleinprojekte
Ein weiteres Thema war die Verlängerung der Öko-Kleinprojekte. Bislang haben die Kommunen nur wenige Projekte gemeldet. Sommer bat darum, Vorschläge einzubringen. Fördergelder würden bereitliegen und müssten nur abgerufen werden. Jedes Projekt könne mit bis zu 10 000 Euro bezuschusst werden.
Bio bei Gemeinschaftsverpflegung
Auch das Thema „Bio in der Gemeinschaftsverpflegung“ beschäftigte das Gremium. Sommer informierte, dass bis 2025 in den öffentlichen Einrichtungen 50 Prozent des Wareneinsatzes aus bayerischer Erzeugung stammen müssten. Davon soll wiederum die Hälfte ökologisch produziert worden sein. Ziel sei, die Ökoanteile deutlich zu erhöhen. „Wir müssen bei künftigen Ausschreibungen, zum Beispiel für Mittagessen an Schulen und Einrichtungen, darauf achten, dass der Ökoanteil mindestens bei 25 Prozent liegt“, rechnete Sommer vor.
Bio-Brotzeitboxen
Die Ikom will zum neuen Schuljahr 2023/24 an allen Schulen des östlichen Landkreises Brotzeitboxen an die Schüler der ersten Klasse kostenlos verteilen, welche mit regionalen Bio-Lebensmitteln befüllt sind. So solle das Bewusstsein der Eltern und Kinder für gesunde Ernährung gestärkt werden. Diese Aktion gibt es bereits im westlichen Landkreis vonseiten der Steinwald-Allianz.
Wirtschaftsförderer
Zum Abschluss stellte sich der neue Wirtschaftsförderer des Landkreises, Anton Kunz, vor. Mit Blick auf die Fördergelder warb er um Unterstützung durch Ideen und Kreativität. Zudem bat er, das Förderangebot mit den Obstbäumen zu nützen. Pro Kommune können bis zu 100 Obstbäume gefördert werden.
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