Der Feiertag Fronleichnam beginnt in der Pfarrgemeinde St. Laurentius in Konnersreuth schon um 6 Uhr, traditionell mit dem Weckruf der Konnersreuther Blaskapelle, die dann durch den Ortskern musikalisch marschiert. Um 8 Uhr ist Festgottesdienst in der Pfarrkirche, im Anschluss folgt die Prozession. Die eigentliche Vorarbeit wird aber bereits am Tag zuvor geleistet, wenn Kinder mit ihren Müttern die drei mitgeführten Statuen schmücken und für die Prozession herrichten.
Die drei Statuen stellen das Jesuskind, die Muttergottes Maria und Therese von Lisieux dar. Unter der Leitung von Bettina Pritzl, sie ist seit vielen Jahren dabei, schmücken zehn Mütter und 18 Kinder aus der vierten bis sechsten Klasse am Mittwochnachmittag im Pfarrgarten die Statuen. Die mitgebrachten Blumen haben sie überwiegend in den eigenen Gärten gepflückt, aber auch Wiesenblumen dürfen nicht fehlen. Unter den Blumen befinden sich Margeriten, Frauenmantel, weiße Schneebälle und zugekaufte Gerbera.
Früher nur Mädchen zugelassen
Die Farben für die einzelnen Statuen sind dabei genau vorgeschrieben. Für das Jesuskind nehmen die Mütter und Kinder weiße Blumen, für Maria blaue Blumen und für die Therese rote Blumen. Dann bringen sie die Blumen am Holzgestell an, dies erfolgt nach alten, überlieferten Regeln. Früher, so erzählt Bettina Pritzl, machten diese Arbeit ausschließlich Mädchen. Heute sind auch Buben zugelassen, weil es immer weniger Kinder und damit auch weniger Mädchen gibt. Für jede Statue sind rund drei Stunden Arbeitszeit eingerechnet. Gearbeitet wird in verschiedenen Etappen, damit man sich nicht in die Quere kommt.
An Fronleichnam legen die Gläubigen dann nach dem Festgottesdienst ein öffentliches Zeugnis für den Glauben und die Nähe Gottes zu den Menschen ab, indem sie mit dem Allerheiligsten durch die Straßen von Konnersreuth ziehen. Bei der Prozession tragen 18 Mädchen und Buben die drei geschmückten Statuen. Mit dabei sind die Blaskapelle Konnersreuth, die Ortsvereine, Bürgermeister Max Bindl mit Amtskette und der Burschenverein, der den Reliquienschrein der Therese von Lisieux in der Prozession mitführte.
Prozession zu vier Altären
Pfarrseelsorger Pater Benedikt Leitmayr führt die Monstranz unter dem Himmel mit. Er predigt: „Jesus Christus geht durch die Straßen unserer Marktgemeinde. Er kommt damit in das Leben unserer Menschen.“ Zudem ist auch Pfarrer Edgar Neidinger aus Bruchsal mit dabei, ein immer wieder gerngesehener Gast in Konnersreuth.
Insgesamt geht es zu den vier Altären bei der Lourdesgrotte an der Pfarrkirche, Familie Kraus am Pfarrer-Naber-Platz, Gasthof Weißes Ross am Therese-Neumann-Platz und Metzgerei Malzer an der Hauptstraße. Danach ziehen die Vereine und Gäste gleich weiter in den Schafferhof, wo der Rauchclub „Blaue Wolke“ Höflas zum Frühschoppen mit Weißwurstessen und Gartenfest einlädt. Dabei darf natürlich auch die Blaskapelle Konnersreuth nicht fehlen. Die Musiker sind an Fronleichnam im Dauereinsatz.
Fronleichnam kurz erklärt
- Was wird gefeiert? Das Hochfest des Leibes und Blutes Christi ist ein besonderer Tag im Kirchenjahr: Dabei wird die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert.
- Warum gibt es eine Prozession? Nach dem Gottesdienst gilt die anschließende Prozession als Demonstration des katholischen Glaubens: Den bekennen Katholiken öffentlich auf den Straßen und Plätzen, wenn sie das vom Priester getragene Allerheiligste in dem mit Gebeten und Gesängen gestalteten Festzug begleiten.
- Warum werden Blumenteppiche gelegt? Sie sind ein Zeichen der besonderen Verehrung Jesu Christ und die Freude über dessen Gegenwart. Zusammen mit den Birken und den Fähnchen am Straßenrand unterstreichen die Blumenteppiche an den vier Altären die besondere Bedeutung von Fronleichnam.
(Quellen: Wikipedia, Bistum Regensburg)
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