In der Mitgliederversammlung des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Irchenrieth stand fest: Es sind schwierige Zeiten durch die Coronapandemie für alle Abteilungen. Doch sowohl Aufsichtsratsvorsitzender Johann Bock als auch Vorstandsvorsitzender Christian Stadler stellten zufrieden fest, dass alle vorbildlich Hand in Hand gearbeitet und Großartiges geleistet haben. Auch die Disziplin der Betreuten sei eindrucksvoll. Bislang sei das Zentrum glimpflich davon gekommen.
Notbetrieb für Kurzzeitpflege
Aufsichtsratsvorsitzender Bock blickte auf den Wechsel des Vorstandsvorsitzenden von Helmut Dörfler auf Christian Stadler im Mai mitten in der Corona-Krise zurück: „Das neue Vorstandsteam, das seit November aus drei Personen besteht, wurde vom ersten Tag an voll gefordert.“ Vorsitzender Stadler habe sich als Krisenmanager bewährt, Stellvertreterin Brigitte Krause könne aufgrund ihrer umfassenden Kenntnisse im HPZ optimal unterstützen.
Claudia Prommersberger leiste im Finanzbereich hervorragende Arbeit, lobte Bock. Den Eltern versicherte er, alles, was möglich ist zu tun, um sie in der momentanen Situation zu unterstützen. „Wir orientieren uns streng an den jeweiligen Vorgaben.“ Notbetriebe wurden organisiert und Abteilungen wieder geöffnet. Demnächst folgt auch ein Notbetrieb für die Kurzzeitpflege.
Drei große Bauprojekte
Der Aufsichtsratsvorsitzende verwies auf die Bausubstanz des 55 Jahre alten HPZ, bei dem ständig Renovierungen und Reparaturen fällig seien. Der Wachstumsprozess der vergangenen Jahre – mittlerweile werden mehr als 1000 Personen versorgt – bringe auch laufend Neu- und Umbauten mit sich. „Wir sind seit Gründung zu einem kleinen Dorf herangewachsen.“ Derzeit werden drei große Bauprojekte fertig.
Trotz finanzieller Einbußen durch die Pandemie konnte Bock feststellen: „Aufgrund der konservativen Haushaltsführung können wir den, in geballter Form, auf uns zukommenden Zahlungsverpflichtungen gut nachkommen.“ Von einer „ganz turbulenten Zeit“ seit seiner Amtsübernahme am 1. Mai dieses Jahres sprach der neue Vorstandsvorsitzende Christian Stadler.
Shutdown verhindert
„Wir konnten einen Shutdown verhindern, da wir wegen der Zentralisierung in Irchenrieth deutlich mehr Möglichkeiten hatten, Betreuung anzubieten als viele andere Einrichtungen“, sagte Stadler. Verschiedene Bauprojekte werden heuer fertig. Darunter das Werkstattprojekt mit dem Neubau der Wäscherei und einem Anbau der Lagerhalle. Bald fertig sein, sollen auch die beschützenden Werkstätten. Die sechs Gruppenräume seien während der Pandemie dringend erforderlich.
Es ging so richtig rund in dieser ganz turbulenten Zeit.
Der Umbau der alten Förderstätte ist bezugsfertig. Für das Kinderprojekt ist ein neuer Name gefunden: „Kinder- und Jugendwohnen am Kleefeld“. Die erste Gruppe ist bereits eingezogen. Dieses Projekt ist einmalig in der Oberpfalz, aus deren Einzugsgebiet Kinder von drei Jahren bis Schulende angemeldet werden können. Aufgrund von Corona und den hohen Auflagen beim Umbau ist das Projekt „Hofgarten“ in Neustadt derzeit auf Eis gelegt. Baulich geplant sind für die kommende Zeit die Sanierung im Wohnheim-Hauptgebäude, Sanierung von Gruppenhäusern und die Schulsanierung. Nicht stattfinden werden in diesem Jahr außerdem die gemeinsame Weihnachtsfeier und der Elternbasar.
Neue Aufsichtsräte
Nach dem Kassenbericht durch Elisabeth Walberer stand die Neuwahl an. Aufsichtsratsvorsitzender Bock stellte sich selbst nicht mehr zur Wahl für das fünfköpfige Gremium. Die neuen Aufsichtsräte nach der Wahl: Birgit Reil und Daisy Brenner aus Weiden, Dieter Wettinger aus Tirschenreuth, Max Hohlrüther und Helmut Brandl (neu) aus Weiden.
Zu Kassenprüfern wurden Elisabeth Walberer aus Pressath und Waltraud Hierold aus Moosbach gewählt. Für die „Stiftung Sonnenblume“ gab Brigitte Krause einen Bericht ab. Die Gelder würden zweckgebunden für verschiedene Einrichtungen des HPZ verwendet werden.
Derzeitige Situation in den Abteilungen des HPZ
- Frühförderung: nach Kurzarbeit wieder in Vollbetrieb
- Offene Hilfen: Programm wieder langsam hochgefahren
- Schule und Tagesstätte: seit Schuljahresbeginn wieder alle 172 Kinder da
- Fahrdienst: Vollbetrieb
- Förderstätte: 85 von 108 Plätzen belegt, mehr geht momentan nicht
- Werkstätten: Etliche können noch nicht arbeiten – derzeit in Irchenrieth 383 Beschäftigte, in Regenbogenwerkstatt 73 Beschäftigte
- Pflege- und Wohnheim: sehr gut belegt, lange Warteliste besteht im Bereich Wohnen
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