Ab Montag an drei Abenden in der Woche zum Schnelltest ins Jugendheim Grafenwöhr

Grafenwöhr
16.04.2021 - 15:27 Uhr

Grafenwöhr bekommt ab nächster Woche ein Testzentrum. Dreimal die Woche kann sich jeder Bürger dort auf Corona testen lassen. Projektleiter Andreas Krämer erklärt die Vorgehensweise.

Ab Montag kann man sich im Jugendheim montags, mittwochs oder freitags testen lassen. Der Zutritt erfolgt über den Seiteneingang zum großen Saal.

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Auerbach richtet ab Montag, 19. April, ein Testzentrum im Grafenwöhrer Jugendheim ein. Montags, mittwochs und freitags von 16 bis 19 Uhr kann sich dann jeder Bürger kostenlos einem Corona-Schnelltest unterziehen. Voraussetzung ist eine vorherige Anmeldung. Diese ist auf zwei Wegen möglich:

  • Auf der Homepage www.asb-jura.de steht ein Formular zum Ausfüllen bereit.
  • Telefonische Anmeldung unter 09643/5079955 täglich von 8 bis 10 Uhr.

Die Idee stammt von Mitarbeiterin Jasmin Träger, eine Grafenwöhrerin. Die Notfallsanitäterin wusste, dass im Stadtgebiet noch eine Versorgungslücke für Schnelltests besteht und stellte den Kontakt zu Bürgermeister Edgar Knobloch her, ob denn Interesse daran bestehe. Voraussetzung war ein barrierefreier Zugang.

Wegen des Umbaus in der Stadthalle hatte die Stadt Probleme, ein passendes Gebäude zu finden. Das ehemalige Grundschulgebäude und das Michaelswerk hätten zwar ausreichend Platz, sind für gehbehinderte Menschen aber nur schwer zugänglich.

Pfarrer Bernhard Müller half da gerne aus. Er stellt für das Impfzentrum den großen Saal das Jugendheim zur Verfügung: "Durch Corona sind Veranstaltungen ohnehin nicht möglich und so stellen wir den Saal gerne für einen sinnvollen Zweck zur Verfügung." Wo sonst Stücke der Theatergruppe, Sketche der Ministranten oder der Preisschafkopf der SPD stattfinden, wird also ab nächster Woche auf das Coronavirus getestet.

"Wir benutzen einen Speicheltest. Dafür muss man nur zehn Sekunden an einem dicken Wattestäbchen unter der Zunge lutschen", erklärt Rettungsdienstleiter und Projektleiter-Schnelltestzentrum Andreas Krämer das Vorgehen. Er weiß, dass diese Testvariante die angenehmere im Vergleich zu den Abstrichen aus dem Nasenraum ist, die viele Menschen abschrecken würde. Dennoch liege die Sensitivität bei 90 Prozent. Das heißt nach seien Worten, dass ein negativ Getesteter wahrscheinlich wirklich nicht infiziert sei.

Sollte der Test aber positiv ausfallen, ist ein weiterer PCR-Test wichtig, um das Resultat zu bestätigen. Die Schnelltests gelten in der Regel 24 Stunden und sind Voraussetzung für den Besuch der Schule und vieler Läden.

Krämer möchte zudem mit einem seiner Ansicht nach "Missverständnis" aufräumen: Er nennt falsch-negative Schnelltests lieber "noch nicht positive Tests". Denn während der ersten vier bis fünf Tage einer Infizierung ist diese meist von einem Schnelltest noch nicht erfassbar. Eine Übertragung sei zwar "nicht ganz so wahrscheinlich", aber möglich. Auch seien negative Tests kein Freifahrtschein, alle Corona-Regeln zu ignorieren. Denn ein Test könne auch einmal falsch-negativ sein.

"Das Testzentrum soll erhalten bleiben, so lange der Bund weiter die Kosten übernehmen wird", verspricht Krämer. In zehn Minuten sollen die Ergebnisse mit Bescheinigung vorliegen. Bald sollen sie auch digital übermittelt werden können. Für Krämer sind die Schnelltestzentren auch eine große Screening-Aktion, um mehr Daten über Infizierte mit und ohne Symptomen, sowie Infektionsherde zu erfahren.

Die erfassten Daten bleiben alle auf den Servern des ASB, außer bei einem positiven Testergebnis. Dann müssen die Daten an das Gesundheitsamt weitergemeldet werden.

Neustadt an der Waldnaab16.04.2021
Pfarrer Bernhard Müller (von links) stellt dem ASB den großen Saal des Jugendheims für ihr Testzentrum zur Verfügung, was Andreas Krämer und Jasmin Träger vom ASB sowie Bürgermeister Edgar Knobloch erfreut.
Hintergrund:

ASB sucht Helfer für Testzentrum

  • Interessierte können sich im Testzentrum melden. Der Einsatz wird vergütet.
  • Öffnungszeiten montags, mittwochs, freitags von 16 bis 19 Uhr.
  • Infos auch per Mail an andreaskraemer[at]asb-jura[dot]de
 

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