Die Marktgemeinderäte sind sich einig, Unlust hin oder her, dass die Bücherei in der Pandemie eine erhebliche Bedeutung hat. Das sagt Rita Rosner (CSU), das sagt auch der SPD-Sprecher Markus Staschewski. Der SPD-Mann stellt fest, dass die Kinder derzeit allzu viel Zeit vor einem Bildschirm verbrächten, umso wichtiger sei, dass sie zur Abwechslung ein Buch zur Hand nähmen.
Herzenswunsch: Umzug
Julia Bayer (CSU) knüpft an den „Herzenswunsch“ des Büchereiteams an, der nach dem Bericht der Büchereileiterin Gisela Kreisel darin besteht, aus dem Rathaus auf den Marktplatz umzuziehen („die Bücherei hat soviel Potential, das nur genutzt werden kann, wenn wir in das Zentrum von Floß umziehen können“). Das Ziel der Bücherei sei unbedingt zu verfolgen, sagt Bayer. Sie fragt Bürgermeister Robert Lindner, wie weit die Machbarkeitsstudie in Bezug auf die Gebäude Marktplatz 6 und 8 gediehen sei, in denen eine Unterbringung der Bücherei vorgesehen sei. Lindner antwortet, die Studien stünden vor dem Start.
Die Marktbücherei hat wie fast alle Büchereien einen Lieferservice angeboten wie auch die Möglichkeit des „Click & Collect“. Einige Veranstaltungen sind pandemiebedingt ausgefallen. Ausgeliehen wurden 2020 den Angaben Kreisels zufolge etwas mehr als 11.600 physische Medien (Bücher, CDs usw.) und nicht ganz 2600 elektronische Medien. Der aktuelle Bestand der Bücherei liegt bei rund 6400 Medien, bei den E-Medien stehen im Verbund über 46.000 Bücher, Zeitschriften u. ä. zur Verfügung.
Sommerferienleseclub abgesagt
Im Januar und im Februar vergangenen Jahres fanden laut Kreisel noch ein Filmabend und ein Lesefrühstück für Erwachsene statt, ehe die Pandemie die Regie übernahm. Der Sommerferienleseclub wurde abgesagt, da die Ausleihen der Kinder rückläufig waren. Aber die Bücherei startete dennoch ein Sommerferienprogramm mit Kamishibai (ein japanisches Papiertheater), Bilderbuchkino, Stadt-Land-Fluss, einer Kinovorführung und einer Märchenstunde.
Kurz vor dem Lockdown im Dezember noch etwas Besonderes: ein „Blind Date mit einem Buch“. Die Teilnehmer mussten sich auf ein beliebiges Buch einlassen, das nicht unbedingt ihrem Geschmack entsprach. Das Ziel war, den Lesern neue Genres zu erschließen.
Der katholische Kindergarten nahm mehrmals an Veranstaltungen der Bücherei teil, ebenso die Kombiklasse 2/3 der Grund- und Mittelschule.
Neu angeschafft wurden 850 Medien, mit der Gemeindebücherei Flossenbürg stehe man in regem Austausch, sagt Kreisel.
Telefonzelle wird Bücherzelle
Als einer der Gewinner des Bayernwerk-Lesezeichens bekam die Bücherei eine Zuwendung von 1000 Euro. Auf Anregung des Bürgermeisters habe man sich erfolgreich für eine „Bücherzelle“ auf dem Marktplatz beworben, eine ausgediente Telefonzelle. Die Kosten von 500 Euro übernimmt die Raiffeisenbank, von der Volksbank gab es im vergangenen Jahr 250 Euro.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.