Hotel Wolfringmühle Teil eines europaweiten Projekts zur Nachhaltigkeit

Fensterbach
05.08.2022 - 10:00 Uhr
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Thomas Auerbach will es wissen: Schon seit Jahren tüftelt er an Lösungen, um das Hotel Wolfringmühle energieautark zu machen. Jetzt geht er neue Wege mit internationaler Unterstützung.

Hotelchef Thomas Auerbach mit seiner "digitalen Gästemappe". Sie hilft, Abläufe zu optimieren und Energie zu sparen.

Das Hotel Wolfringmühle ist als einer von sechs Tourismusbetrieben in Ostbayern in das Programm „European Tourism Going Green 2030“ (ETTG 2030) aufgenommen worden. Das bedeutet: Hotelchef Thomas Auerbach bekommt Unterstützung bei seinem Vorhaben, seinen Betrieb möglichst nachhaltig, emissionsfrei und sozial zu organisieren. Dabei geht es vor allem um Wissenstransfer. Ein europaweites Netzwerk aus Nachhaltigkeitsexperten, Universitäten, Wirtschaftsverbänden und Tourismusorganisationen bringt bei dem Projekt Hotels aus Deutschland, Italien, Österreich, Kroatien, Rumänien und Bulgarien zusammen.

Solarmodule spenden Schatten

Für das Programm musste man sich bewerben und Thomas Auerbach hat das aus tiefster Überzeugung getan. "Wir beschreiten diesen Weg ja schon seit vielen Jahren", sagt er. Er erinnert an seinen Vater, der schon vor 20 Jahren damit angefangen hat, den Energieverbrauch des Beherbergungsbetriebs in der Gemeinde Fensterbach zu optimieren. Die Wolfringmühle verfügte schon über ein System zur Steuerung der Heizung in den Gästezimmern, als der Begriff "Smart Home" noch völlig unbekannt war. Erst vor ein paar Wochen hat das Hotel die Überdachung seines Parkplatzes mit Solarmodulen abgeschlossen. Zur Eröffnung der neuartigen Anlage mit Stromtankstellen für die Gäste kam damals der bayerische Wirtschaftsminister.

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Fensterbach21.03.2022

Für weitere Ideen in Sachen Energieeinsparung steht Auerbach mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden in Kontakt. Nachhaltigkeit ist ein weites Feld, es endet nicht bei der Energie-Autarkie. Der Chef der Wolfringmühle will auch beim Kauf von Lebensmitteln auf kurze Lieferwege und regionale Wertschöpfung achten, auch Müllervermeidung und Recycling ist ein wichtiges Thema. "Und außerdem steckt gerade für Hotels noch viel Potenzial in der Digitalisierung." Auerbach hat da auch schon Pionierarbeit geleistet. Mit sichtlicher Freude präsentiert er die Funktionen der "digitalen Gästemappe", die er mit seinem Team entwickelt hat und die jeder Gast an der Rezeption und auf seinem Smartphone nutzen kann.

Digitale Gästekarte

Per Smartphone-App können die Gäste von unterwegs nicht nur ihr Abendessen vorbestellen, sondern beispielsweise auch den Zimmerservice steuern. "Nicht jeder Gast braucht jeden Tag frische Handtücher. Mit einem Tipper auf das Handy lässt sich dieser Service abbestellen oder hinzufügen." Anwendungsbeispiele gibt es da noch eine ganze Menge. "Wir sind da mit der Entwicklung noch nicht am Ende."

In Deutschland sind die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE) und Ecotrans für die Koordination des EU-Projektes ETGG2030 zuständig. Schon in den nächsten Tagen starten die Aktivitäten für die Betriebe: Online-Workshops, aber auch Präsenztreffen. Zum Abschluss gibt es eine internationale Konferenz in Wien. "Nachhaltigkeit ist eines der großen Themen unserer Zeit. Es geht auch im Tourismus darum, Ökologie, Ökonomie und Soziales in Einklang zu bringen", erklärt die Pressereferentin des Tourismusverbands Ostbayern, Ulrike Eberl-Walter. Nachhaltigkeit müsse aber auch nach außen sichtbar werden, deswegen steht am Ende des Prozesses die Verleihung eines Zertifikats.

Hintergrund:

Ausgewählte Hotels

  • Hotel Walhalla, Tegernheim (Landkreis Regensburg)
  • Gasthof Sixt, Rohr in Niederbayern (Landkreis Kelheim)
  • Wellnesshotel Brunner-Hof, Arnschwang (Landkreis Cham)
  • Hotel zum Bräu, Kollnburg (Landkreis Regen)
  • Hotel Wolfringmühle, Fensterbach-Wolfringmühle (Landkreis Schwandorf)
  • Campingplatz Anderswo, Mauth-Finsterau (Landkreis Freyung-Grafenau)
 
 

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