Der Platz von Dieter Kies bleibt für immer leer, stellte Stadtpfarrer Pater Johannes Bosco beim Requiem fest. Nicht nur in der Pfarrkirche Sankt Laurentius hatte der Stadtverbandsvorsitzende einen festen Platz gehabt, auch in der Eschenbacher Gemeinschaft war er tief verankert gewesen. Wie gerne hätte Kies den Vereinen und der Stadt nach der einstimmigen Wiederwahl vor einigen Wochen wie bisher gedient. Doch wenige Wochen nach seinem 70. Geburtstag hatte er den Kampf gegen den Krebs verloren.
Die gemeinsamen Pläne gaben ihm Kraft, wusste der Seelsorger in Erinnerung an die Krankenbesuche. Zum 70. Geburtstag noch guter Dinge, vier Wochen später das Gegenteil. Noch zu Ostern voller Leben, Hoffnungen und Pläne, trauerte am Samstag eine ganze Stadt um Kies. Er war ein Eschenbacher Urgestein, sagte der Stadtpfarrer. Wahrheitsliebend, beharrlich, warmherzig, ein Gutmensch eben. Als gläubiger Mensch und „Angehöriger“ der Kirche hatte Kies Abschied genommen, denn er hatte den Glauben als Kirchenpfleger der Katholischen Pfarrei gelebt. Kies habe häufig dafür gesorgt, dass alles gut werde. Das Gute ernteten dann auch „seine“ Vereine. „Die Dinge, die ihm am Herzen lagen, packte er voller Energie und großer Leidenschaft an.“ Für den treusorgenden Familienmenschen, den Gott mit viel Humor und Gemeinsinn segnete, war der Rußweiher Kraftort gewesen, wie der Seelsorger anmerkte.
Auch Bürgermeister Marcus Gradl skizzierte in seinen Trauerworten das Leben und Wirken des Verstorbenen. Der Bürgermeister nahm Abschied von einem "korrekten, freundlichen, väterlichen, ja außergewöhnlichen Menschen", der sich unermüdlich für das gesellschaftliche Leben in Eschenbach eingesetzt habe. „Ein Mann mit zuversichtlicher Warmherzigkeit und Vorbild für das Gemeinwohl.“ Das Vermächtnis des Stadtverbandsvorsitzenden werde immer anspornen, versicherte Gradl. Für den Stadtverband dankte stellvertretender Vorsitzender Michael König einem großen Kümmerer für das gesellschaftliche Leben und einem geselligen Menschen mit Herz.
Erstmals seit vielen Jahren bildete sich nach dem Requiem, angeführt von der Stadtkapelle, den Fahnenabordnungen der Vereine und dem liturgischem Dienst, ein langer Trauerzug, um Kies am städtischen Friedhof das letzte Geleit zu geben. Die Bestattung umrahmte die Stadtkapelle. Nach dem „guten Kameraden“ musste mit dem „Böhmischen Traum“ ein letztes Ständchen für den verstorbenen Blasmusikfreund Dieter Kies sein.
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