Der Winter kann kommen: Die Bauhöfe in Eschenbach, Grafenwöhr und Pressath haben ihre Salzvorräte aufgefüllt. 100 Tonnen Streusalz lagern im Silo in Pressath, sagt Bauhofleiter Reinhold Sternkopf. "Wenn die Hälfte entnommen wurde, wird nachbestellt." Dass es zu Engpässen kommt, sei eher unwahrscheinlich. In der Vergangenheit sei jedenfalls immer genügend Streusalz angeliefert worden.
Auch in Grafenwöhr ist der Bauhof vorbereitet. "Wir warten nur noch auf Schnee", sagt Oliver Fehr. Das 60 Kubikmeter große Streusalzsilo ist aufgefüllt. Das entspricht rund 50 Tonnen Salz, was etwa zwei Salz-Anlieferungen per Silowagen entspreche. "Da gibt´s eigentlich keine Engpässe", sagt er zum Vorrat. In der letzten Periode seien insgesamt rund 50 Tonnen Streusalz angeliefert worden. Der Bauhofleiter erklärt, dass in Grafenwöhr fünf große und drei kleine Räum- und Streufahrzeuge zur Verfügung stünden. Dort, wo schweres Geräte nicht hinkommt, werde per Hand Schnee geschippt. In Gößenreuth sei ein Landwirt für den Winterdienst zuständig. Die anderen Ortschaften, zum Beispiel Gmünd oder Hütten, werden von der Stadt Grafenwöhr betreut.
Mehr Streueinsätze
Fehr erinnert sich noch an einen Tag im vergangenen Winter. "Da hatte ich Urlaub und habe fast den ganzen Tag Schnee geräumt." Das sei es im Großen und Ganzen aber auch mit den weißen Flocken in der zurückliegenden Saison gewesen. Norbert Braun, der Bauhofleiter in Eschenbach, merkt an, dass nicht unbedingt der Schnee für die Arbeitseinsätze in den Wintermonaten sorge. Nebel oder leichter Regen lege sich auf den Asphalt, dadurch entstehe eine Eisschicht. Glatteisphasen seien mehr geworden. Deshalb gebe es auch mehr Streueinsätze und weniger Räumfahrten.
Das rund 18 Meter hohe Salzsilo in Eschenbach ist komplett aufgefüllt, sagt Braun. Rund 180 Tonnen Streusalz befinden sich darin. Die Streufahrten erledigen die Bauhofmitarbeiter mit einem geländegängigen Lastwagen sowie einem größeren und einem kleineren Traktor, jeweils ausgerüstet mit einem Räumschild und einem Streuaufsatz. In den nächsten Monaten soll der Bauhof einen neuen Traktor erhalten. Er wird ein vorhandenes Fahrzeug ersetzen, sagt Braun. In umliegenden Ortschaften wie Netzaberg, Witzlhof oder Thomasreuth seien Subunternehmer für Räum- und Streuarbeiten zuständig.
In Pressath gibt es insgesamt drei Räum- und Streufahrzeuge. Ein sogenanntes Knicklenkfahrzeug sei neu angeschafft worden. Es ist speziell für Fahrten auf Gehwegen mit maximal 1,50 Meter Breite geeignet. Für Trabitz stehen zwei und für Schwarzenbach auch zwei Fahrzeuge zur Verfügung, sagt Sternkopf. In kleineren Orten rund um Pressath, etwa in Dießfurt, Troschelhammer oder Hessenreuth, übernehmen ebenfalls Subunternehmer den Winterdienst. Sie werden von Pressath mit Streugut versorgt, erklärt der Bauhofleiter.
Kleinere Teams wegen Corona
Das Team in Eschenbach arbeitet heuer wegen Corona in Gruppen. Acht Bauhof-Mitarbeiter wurden in vier Teams mit jeweils zwei Personen aufgeteilt. Immer nur die Kollegen in dem jeweiligen Team arbeiten zusammen, die Gruppen vermischen sich nicht untereinander. So wird es auch in Grafenwöhr gehandhabt: Insgesamt acht Personen sind für den Winterdienst zuständig. Jeweils zwei bis drei kommen zusammen, erklärt Bauhofleiter Fehr. Seit dem Frühjahr ist das Team in Gruppen aufgeteilt.
Auch die Bauhof-Mitarbeiter in Pressath arbeiten in Dreierteams. "Die Winterdienstgeräte wurden in Stand gesetzt, die Salzvorräte sind aufgefüllt", erklärt Bauhofleiter Sternkopf. Die Arbeit in Schichten gebe es nicht erst seit heuer. Jedoch sei wegen Corona das Pause machen in den Aufenthaltsräumen strikt getrennt worden.
Er schaut, ob es glatt ist oder schneit und alarmiert die Leute.
Wetterbeobachter schlagen Alarm
Für die Bauhof-Mitarbeiter sind die Nächte in der Wintersaison, die in der Regel von November bis März geht, mitunter kurz. In Grafenwöhr gibt es einen Wetterbeobachter. Seine Aufgabe ist es, ab halb fünf Uhr am Morgen das Wetter zu beobachten, sagt Bauhofleiter Fehr. Der Beobachter habe die Wetterstationen im Blick, verfolge das Wetter übers Internet, tausche sich mit umliegenden Gemeinden aus. Wenn es Schnee oder Glatteis gibt, wird das Team alarmiert. Dann bleibt den Mitarbeiterin etwa eine halbe Stunde Zeit, um aus dem Bett zu springen und zum Bauhof zu fahren. "Da geht´s dann ohne Rasieren", sagt Fehr schmunzelnd.
Auch in Eschenbach und Pressath sind Wetterbeobachter im Dienst. In Eschenbach, erklärt Braun, steht der Melder etwa um halb vier am Morgen auf. "Er schaut, ob es glatt ist oder schneit und alarmiert die Leute." Muss geräumt oder gestreut werden, treten die Bauhof-Mitarbeiter um 5 Uhr ihren Dienst an. Die Aufgabe des Melders übernehme jede Woche jemand anderes aus dem Team. In Pressath informiert jeweils ein Mitarbeiter den Rest des Teams, wenn es früh am Morgen ausrücken muss.
Bitte an die Einwohner
Mit dem rund drei Meter breiten, großen Räumfahrzeug sei es nicht immer ganz so einfach, Straßen zu räumen, in denen Autos parken. Bauhofleiter Fehr etwa appelliert an die Bürger in Grafenwöhr, ihre Autos im Winter nach Möglichkeit nicht in engen Straßen abzustellen. Dann falle es dem Team leichter, auch dort mit den Räummaschinen durchkommen, sagt er.
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