Der offizielle Startschuss für die Naturgartenzertifizierungen im Landkreis Neustadt/WN fiel am Dienstag. Kreisverbandsvorsitzender Albert Nickl schickte die beiden Kreisfachberaterinnen Maria Treiber und Dagmar Thimm-Böhringer in Döltsch bei Kirchendemenreuth auf den Weg. Die Gärten von Anika Frieser und Edeltraud Fichtner sind die ersten beiden, die bewertet wurden.
Der Garten ist ein Ort der Erholung und Entschleunigung. Ein Naturgarten fordert eine lebendige Vielfalt von Lebensräumen, eine bunte Mischung vom Bauerngarten bis zur Blumenwiese und vom Trockenbiotop bis zum Gartenteich.
Doch wer denkt, ein Naturgarten macht keine Arbeit, liegt falsch: Naturgarten bedeutet nämlich nicht, der Wildnis freien Lauf zu lassen, sondern meint das bewusste Gestalten im Einklang mit der Natur. Mit der Gartenplakette "Bayern blüht - Naturgarten" setzt der Gartenbesitzer ein sichtbares Zeichen für die nachhaltige und ökologische Bewirtschaftung und vielfältige Gestaltung. Gartenbesitzerin Anika Frieser betonte ausdrücklich, dass das vorhandene Unkraut auch gewollt ist.
Die Kreisfachberaterinnen Thimm-Böhringer und Treiber haben sich an der LWG Bayern in Veitshöchheim zu Naturgartenzertifiziererinnnen "Bayern blüht - Naturgarten" ausbilden lassen, sodass ab sofort auch im Landkreis Naturgarten-Zertifizierungen vorgenommen werden können.
Nach der Begutachtung waren sich die Begutachterinnen einig, dass die beiden Gartenbesitzerinnen in Döltsch die Kriterien voll umgesetzt haben, sodass die Gartenplakette “Bayern blüht – Naturgarten“ zu Recht verliehen werden kann.
Bewertungskriterien für die Naturgartenzertifizierung
1. Kernkriterien (alle müssen erfüllt sein):
Verzicht auf chemisch-synthetischen Dünger, Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel, kein Einsatz von torfhaltigen Substraten zur Bodenverbesserung, hohe ökologische Vielfalt (Biodiversität)
2. Kann-Kriterien (einige müssen erfüllt sein):
a) Naturgartenelemente: Wildes Eck, Zulassen von Wildkraut, Wiese oder Wiesenelemente, Vielfalt der Lebensräume, Laubbäume, Blumen und blühende Stauden (Insektennahrungspflanzen), gebietstypische Sträucher und Gehölze
b) Bewirtschaftung und Nutzgarten: Gemüsebeet und Kräuter, Komposthaufen, Mischkultur und Fruchtfolge, Nützlingsunterkünfte, Obstgarten und Beerensträucher, Regenwassernutzung und Bewässerung, Umweltfreundliche und regionaltypische Materialwahl
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