Einen Einblick in das Theatergeschäft brachte das Landestheater Oberpfalz (LTO) mit ihrer Komödie „Der nackte Wahnsinn“ in der Stadthalle in Erbendorf auf die Bühne. Die Schauspieler überzeugten von Beginn an. Drei Stunden lang lachten die Zuschauer herzlich und quittierten die Situationskomik auf der Bühne mit tosendem Beifall. Die Komödie betrachtete den ersten Akt eines fiktiven Theaterstückes zu drei verschiedenen Zeitpunkten aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei hatten die Schauspieler alle Hände voll zu tun: Auf der einen Seite den Schein auf der gedachten Bühne zu wahren, auf der anderen Seite hinter den Kulissen allerlei Zwischenmenschliches auszuhalten.
Pannen bei der Generalprobe
„Das Stück ist eine Theater-Persiflage“, beschreibt Regisseur Till Rickelt die Geschichte. „Es geht um eine Theatergruppe, die eine Boulevardkomödie probt. Genaugenommen eine Parodie auf eine Boulevardkomödie.“ Der erste Akt stellte zunächst das Stück vor. Eine Generalprobe, knapp 24 Stunden vor der Premiere, die natürlich nicht immer reibungslos abläuft. Die Zuschauer erlebten die Pannen auf der Bühne und stetes Dazwischenfunken des Regisseurs. Eine Kulisse, bestehend vor allem aus sieben Türen auf zwei Ebenen, war das Kernstück der Geschichte. Die gespielten Charaktere sorgten dabei für erheiternde Verwirrung. Da waren zunächst die Haushälterin Mrs Clackett (gespielt von Claudia Lohmann), die ein scheinbar leeres Haus hüten und über eine Agentur verkaufen sollte. Die eigentlichen Hausbesitzer Philip (Manuel Köhler) und Flavia Brent (Mona Fischer) wähnte sie auf der Flucht vor den Steuerbehörden. Und da war noch ein Verkäufer der Immobilienagentur, Roger Tramplemain (Johannes Lukas), der mit der jungen, nymphomanischen Vicki (Barbara Trottmann) ein Schäferstündchen im Schlafzimmer eben jenes scheinbar leeren Hauses verbringen wollte. Doch das Ehepaar Brent kehrte plötzlich zurück, um seinen Hochzeitstag ebenfalls im Schlafzimmer zu feiern
Es fliegen die Fetzen
Im zweiten Akt wurde eine Nachmittagsvorstellung aus Sicht von „Hinter der Bühne“ gezeigt. Hierfür wurde die gesamte Kulisse gedreht, die Zuschauer bekamen einen überspitzten Einblick, was die Schauspieler treiben, wenn sie nicht auf der Bühne stehen. Hinter den Kulissen flogen die Fetzen. Zum einen kam ein Verhältnis des Regisseurs mit einer der Schauspielerinnen auf den Tisch, zum anderen frönten andere dem Alkohol und leerten nach und nach eine Flasche Whisky. Eifersüchteleien und übermäßiger Alkoholgenuss sorgten für gezielte Sabotageakte an den Schauspielkollegen, und „auf der Bühne“ klappte dann schon nicht mehr so viel. Auf die Spitze wurde die ganze Geschichte im dritten Akt getrieben. Wiederum sahen die Zuschauer, wie bereits im ersten Akt, die selben Szenen „vor der Bühne“. Es ließ sich erahnen, wie die heimlichen Liebesbeziehungen und Eifersüchte innerhalb des Schauspielteams zu mehr und mehr Handgreiflichkeiten führten. Wer dieses Stück, noch erleben möchte, hat am 11. März die Chance dazu. Gespielt wird ebenfalls in der Stadthalle Erbendorf.
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