Edelsfeld-Gruppe erhöht den Wasserpreis und denkt über Photovoltaik-Anlage nach

Edelsfeld
05.05.2023 - 17:25 Uhr
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Die Wasser-Kunden des Zweckverbands der Edelsfeld-Gruppe müssen 2023 eine Preiserhöhung schlucken. Neben dieser Frage ging es in einer Sitzung auch darum, wie sich der Appetit des größten Stromfressers im Zweckverband etwas zügeln lässt.

Das Pumpwerk in Kleinalbershof soll in Zukunft zum Teil durch eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage in seinem Umfeld mit Strom versorgt werden.

Die Neukalkulation der Wassergebühren stand in der Sitzung des Zweckverbands Wasser der Edelsfeld-Gruppe auf der Tagesordnung. Gestiegene Strompreise, Personalkosten und umfangreiche Investitionen schlagen stark zu Buche. Schon im Dezember waren sich die Verbandsräte einig gewesen, an der Gebührenschraube zu drehen, denn bereits 2022 deckte der Abgabepreis von 2,23 Euro pro Kubikmeter die Kosten nicht mehr. Um dies zu erreichen, wären Berechnungen zufolge 2,40 Euro notwendig. Einstimmig sagten die Verbandsräte Ja dazu.

Zu Gast in der Sitzung war Alicia Schober vom Institut für Energietechnik an der OTH Amberg-Weiden. Sie brachte eine Potenzialanalyse mit, wie weit der größte Energieverbraucher des Zweckverbands, das Pumpwerk in Kleinalbershof, auch mit Sonnenstrom gefüttert werden könnte. Bisher laufen die Pumpen nachts. Tagsüber könnte eine 47-kWp-Photovoltaik-Anlage ihren Bedarf zu 50 Prozent decken. 24.000 Kilowattstunden des erzeugten Stroms würden in das Stromnetz eingespeist, wofür das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 allerdings keine Vergütung mehr vorsieht. Es bliebe die Möglichkeit, den Überschussstrom über einen Direktvermarkter zu verkaufen.

Ohne Speicher wirtschaftlicher

Ein Batteriespeicher würde zwar die Eigenverbrauchsquote auf 61 Prozent steigern, aber auch die Amortisationsdauer der PV-Anlage auf 14 Jahre verlängern. Daher erschien es der Referentin wirtschaftlicher, erst einmal auf den Speicher zu verzichten, aber die Möglichkeit eines nachträglichen Einbaus offen zu halten.

Verbandsvorsitzender Hans-Jürgen Strehl schlug vor, im Landratsamt anzufragen, ob die Freiflächen-Anlage ohne aufwendiges Bauleitplanverfahren im Rahmen einer Bauvoranfrage als genehmigungsfähig gesehen werde. Weiter soll geprüft werden, bis zu welcher Anlagengröße auf den Bau einer Wandlermessung, die zwischen 5000 und 8000 Euro kostet, verzichtet werden kann.

Platz für Photovoltaik ist auf Gemeindegrund vorhanden. Darauf könnten 47-kWp-Module installiert werden, was ohne Speicher eine Investition von 50.000 Euro bedeuten würde. 81.000 Euro wären es mit Speicher.

Zuschüsse fließen mit Verzögerung

Der Haushalt 2023 stand ebenfalls zur Beratung an. Eckdaten und einzelne Ansätze des Verwaltungs- und Vermögenshaushalts erläuterten der Geschäftsführer Andreas Kredler und der Vorsitzende Hans-Jürgen Strehl. Das Investitionsvolumen summiert sich in den kommenden Jahren bei knapp drei Millionen Euro. Die Zuschüsse für Sanierungsmaßnahmen 2021 dürften voraussichtlich heuer eintreffen. Somit könnte der Kassenkredit der Gemeinde Edelsfeld von 1,11 Millionen Euro getilgt werden. Die Allgemeine Rücklage beläuft sich auf 217.000 Euro, an Schulden drücken den Zweckverband 1,421 Millionen Euro. Die Verbandsversammlung stimmte dem vorgelegten Haushalt zu.

Hintergrund:

Geplante Investitionen der Edelsfeld-Gruppe

  • Pumpwerk Kleinalbershof: 40.000 Euro für eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage, insgesamt 202.000 Euro für die Erneuerung der Förderpumpen
  • Erschließungen: 15.000 Euro im Baugebiet östlicher Ortsrand Edelsfeld; 90.000 Euro im Gewerbegebiet B 85; 25.000 Euro im Baugebiet Weißenberg Ost
  • Leitungserneuerungen in Edelsfeld: 600.000 Euro (Förderung mit 70 Prozent)
  • Beteiligung am Projekt des Zweckverbands Sigl-Sigras: 145.000 Euro für den Bau einer Lagerhalle mit Photovoltaik-Anlage
 
 

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